Mit der Maschine sprechen #####

6. September 2007, 12:26 Uhr |
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Mit der Maschine sprechen

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Das multimodal Konzept

Wo reine Sprachdialoge zwischen Nutzer und System an natürliche Grenzen der Wahrnehmung stoßen, bietet sich der Einsatz des multimodalen Konzeptes an. Ein multimodaler Dialog im Sinne des „Voice- Business“ ist eine Anordnung zur losen Kopplung eigenständig arbeitender Webund Sprachportale. Kernstück dieser Anordnung sind die Komponenten Voice- Server (VS) und Web-Server (WS). Der Voice-Server übernimmt die Erzeugung beziehungsweise Annahme einer Audio-Sitzung, also den eigentlichen Sprachdialog. Der Web-Server realisiert die visuelle Sitzung. Die Steuerung eines multimodalen Dialogs erfolgt dabei bidirektional, sprich in beide Richtungen. Somit kann eine visuelle Session (Web-Seite) durch einen Sprachdialog gesteuert werden, und umgekehrt kann ein einfacher Klick im Browser zum gewünschten Auswahl- oder Menüpunkt im Sprachdialog führen.

Im industriellen Umfeld finden sich für einen solchen Ansatz eine Vielzahl an Realisierungspotenzialen, wie etwa die visuelle Unterstützung bei (Qualitäts-) Prüfungen, Maschinensteuerungen, Arbeitsanweisungen oder die multimodale Unterstützung im Bereich der Servicedienstleistungen im Umfeld der Wartung und Instandhaltung. Gerade im administrativen Bereich bieten multimodale Dialoge die Möglichkeit, MIS-Funktionalitäten (Management Information System) wie Steuerungs-Cockpits zu realisieren. Diese stellen nicht nur Informationen dar, sondern lassen eine interaktive Prozesssteuerung zu. Durch die Konvergenz der ganzen ITKWelt sind nahezu alle Anbindungen der Spracherkennungssysteme an die unterschiedlichsten Backend-Lösungen möglich. Anders ausgedrückt: Koppelt man Technologien wie VoIP, IVR (Interactive Voice Response) und ACD (Automatic Call Distribution – automatisch zugeordnete Ansprechpartner/Kompetenzen) mit Steuerungen wie einer SPS und verbindet diese mit internen und externen Prozessund Kommunikationsabläufen über die Infrastruktur des Unternehmens, eröffnen sich Möglichkeiten, deren Automatisierungsgrad bisherige integrative Lösungen deutlich erweitern oder gar ablösen kann. Die Weiterentwicklung von Standards wie XML beziehungsweise VoiceXML (auf XML-Schemas aufgebaute Sprachapplikation/- dialog) und den Web-2.0-Technologien wie Ajax oder Service Oriented Applications (SOAP) trägt ein Übriges hierzu bei.

Autor:

Ronny Egeler ist wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Fraunhofer IPA und zudem tätig bei der Firma Sikom Software. E-Mail: R.Egeler@sikom.de

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