Dr. Khachatouri: Die europäische Windkraftindustrie hat sich in den zurückliegenden Jahren eine starke Position auf dem Weltmarkt erarbeitet. Doch die Konkurrenz aus dem Ausland wächst rasant - vor allem in China. Um die Windenergie im eigenen Land zu stärken, hat die chinesische Regierung in Peking ein ambitioniertes Programm aufgelegt, das sich weitgehend auf die Förderung inländischer Hersteller von Windkraftanlagen beschränkt.
In der Steuerungstechnik aber ist eine asiatische Konkurrenz derzeit nicht im Weltmarkt festzustellen.
Eder: Allein in China wurden im vergangenen Jahr etwa 13.000 MW Windkraft-Kapazität neu installiert. In der EU waren es 10.163 MW, wobei Deutschland mit 1917 MW hinter Spanien (2459 MW) in Europa den zweiten Platz einnahm. In den USA waren es im vergangenen Jahr 9922 MW neu installierte Kapazität. Das Verhältnis dieser drei Märkte ist also momentan ziemlich ausgeglichen.
Die Wachstumsdynamik zeigt jedoch bereits ein anderes Bild. In Europa betrug die Steigerung bei Neuinstallationen von 2008 auf 2009 etwa 23 Prozent. In China war die Steigerungsrate fast doppelt so groß und lag bei ungefähr 43 Prozent. Mittelfristig werden daher asiatische Hersteller wesentliche Weltmarktanteile erzielen. Um allerdings in Europa gegen die lokalen Hersteller konkurrieren zu können, müssten diese Unternehmen auch lokal produzieren und damit wesentliche Kostenvorteile aufgeben. Es ist allerdings zu erwarten, dass einige europäische Hersteller von finanzstarken asiatischen Unternehmen aufgekauft werden, wie wir das von anderen Branchen kennen. (Die Zahlen stammen aus der aktuellen Statistik der EWEA.)
Kordtomeikel: Asiatische Steuerungsanbieter sind bisher noch nicht im Markt zu finden.