Direkt am Entstehungsort der Daten ist beim GMP232/x zudem ein leistungsstarker Echtzeit-Datenrecorder integriert. Dieser erfasst bei Schutzauslösung automatisch die Zeitverläufe gewünschter Netzgrößen mit bis zu 10 kHz Auflösung. Durch die Pre-Trigger-Funktion ist es möglich, auch die zeitliche Vorgeschichte eines Störfalls festzuhalten. Aufzeichnungen lassen sich überdies manuell durch einen Anwender oder automatisiert über ein SPS-Programm anstoßen.
Um übergeordnete Systeme wie Leitstände und Zentraldatenerfassung nicht mit enormen Datenmengen zu belasten, können die Module zudem eine interne Datenaggregation vornehmen. Neben den hochdynamischen Online-Werten sind daher auch Mittelwert, Minimum und Maximum über einstellbare Intervalle verfügbar.
Eine besondere Stärke der steuerungsintegrierten Netztechnik sieht Matthias Schagginger nicht zuletzt in der umfassenden Vernetzbarkeit. Über die CPU-Module und ihre Schnittstellen lassen sich alle gängigen Fernwirkprotokolle wie IEC 61850, IEC 61400-25, IEC 60870-5-104, -103, -101, DNP3 oder Modbus einrichten. Auch Ethernet- und Feldbus-Kommunikation gemäß Profibus, Profinet, Ethercat, CAN oder Devicenet kann damit zur Weitergabe von Netzdaten verwendet werden. Sind nur diskrete Signal-Schnittstellen wie 4 bis 20 mA, ±10 V oder proprietäre serielle Kommunikation möglich, so lassen sich einfach die entsprechenden Module hinzufügen.
In Summe umfasst die GMP-Familie acht Modultypen, die sich in den Nennwerten der elektrischen Schnittstellen (120 V/1 A, 690 V/1 A, 120 V/5 A, 690 V/5 A) sowie hinsichtlich der Umgebungsspezifikation – sprich Standard- versus betauungsfeste ‚ColdClimate‘-Variante – unterscheiden. Die Haupt-Anwendungsszenarien für die Module sieht Bachmann klar bei den Erzeugern (Wind, Wasserkraft, Gensets, BHKW) und den Komponenten des Übertragungsnetzes (Trafos, Schalter, Kompensationsstationen). Außerdem stünden Anwendungen bei großen elektrischen Antrieben zum Beispiel in Schiffen, aber auch in Industrie-Anlagen im Fokus.