M2M-Kommunikation

Auch M2M-Datenübertragung will geschützt sein

12. Juni 2009, 9:26 Uhr | Jens Würtenberg
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Trends in der M2M-Kommunikation

 

Obwohl sich auch drahtgebundene Techniken dafür anbieten, geht der Trend bei der M2M-Kommunikation offenbar zur drahtlosen Datenübertragung: »Immer mehr Kommunikationsaufgaben werden in M2M-Anwendungen ‚wireless’ erledigt«, stellt Walter klar. »Dabei gilt es auch, auf die Spannungsversorgung drahtloser Systeme zu achten. Es kann nicht sein, dass die Daten drahtlos übermittelt werden und zur Spannungsversorgung ein Kabel erforderlich ist oder laufend eine Batterie getauscht werden muss.« Energy-Harvesting – also energieautarke Systeme mit Funkschnittstelle – sei ein kommender Trend.

Seinen Einzug gehalten hat Energy-Harvesting bereits in drahtlosen Sensornetzen. Sie und prozessnahe Anwendungen erfordern allerdings, wie Eberle betont, »eigene Funktechniken, die aus einer Batterie gespeist werden können und für einfachen und schnellen Telegrammverkehr optimiert sind«. IP-Protokolle wie in WLAN seien dafür tendenziell zu schwerfällig; geeigneter sind laut Eberle »etablierte Techniken wie Bluetooth oder die von mächtigen Interessengruppen vorangetriebenen ZigBee und WirelessHART.« Darüber hinaus bemerkt Eberle den Trend, dass »viel Intelligenz von Anwendungen in dezentrale Komponenten wandert«. Dank preisgünstiger Controller und Embedded- Systeme ließen sich große Datenmengen sowohl verarbeiten als auch wirksam vorverarbeiten. Im Funkbereich breite sich öffentlicher Mobilfunk aufgrund geringer Kosten stark aus und verdränge auch auf kurzen Strecken li-zenzfreie proprietäre Lösungen: »Das mobile Netz wird dabei weniger für mobile Geräte, sondern für dezentrale und temporäre Anwendungen genutzt«, stellt Eberle fest.

Generell ermöglicht es der öffentliche Mobilfunk auf Basis on GPRS/ EDGE und UMTS, wie Müller betont, »auch mobile Maschinen und Anlagen in abgelegenen Gebieten sinnvoll in bestehende M2M-Konzepte zu integrieren«. In weitläufigen Betriebsanlagen könne man sich die Verkabelung sparen und aufdrahtlose Lösungen zurückgreifen. Kern sieht in der drahtlosen M2M-Kommunikation einen Trend vom Modem zum intelligenten Router: »Eine Trennung von Applikation und Kommunikation – ähnlich der Entwicklung im Büro vor zwei Jahrzehnten – löst den bisherigen Trend ab, dass jede Maschine ihr ’Handy’ erhält, typischerweise in Form eines Mobilfunk-Modems, das von der Applikation gesteuert wird«, verdeutlicht er. »Statt Modems kommen immer häufiger intelligente Router zum Einsatz, die der Anwendung die komplette Kommunikations-Infrastruktur einschließlich Security zur Verfügung stellen. Zudem vollzieht sich ein Wandel von reinen Punkt-zu-Punkt-Verbindungen zu Mehr-Punkt-Verbindungen einschließlich der direkten Einbindung in Firmennetze, etwa bei Fernwartungs- Anwendungen.« Starke Zuwachsraten bei der M2M-Kommunikation verzeichneten Wireless- Techniken wie WLAN, ZigBee und HSxPA.

Komplettlösungen anzubieten statt »nur« Komponenten zu verkaufen – in allen Teilgebieten der Automatisierungs-Branche forcieren die Hersteller nach Kräften das Lösungsgeschäft. Die M2M-Kommunikation macht da keine Ausnahme: »Ein sich entwickelnder Trend ist der serviceorientierte Ansatz, der das produktbezogene Denken der Anbieter von M2M-Lösungsbausteinen ersetzen wird«, erklärt Walter. »Die potenziellen Anwender wollen ihr Geld nicht für verschiedene Geräte, Software-Produkte und Mobilfunkverträge ausgeben, aus denen sie dann selbst eine Lösung schaffen müssen, die dann häufig nicht die ursprünglichen Anforderungen und Erwartungen erfüllt.« Potenzielle Anwender hätten ein bestimmtes Problem, dessen Lösung einen wirtschaftlichen Wert habe. »Die Problemlösung folglich als Komplettservice anzubieten – hier sehe ich sogar das Potenzial für einen Mega-Trend«, stellt Walter klar.


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