Powerlink als Open Source: Offenheit in letzter Konsequenz

23. Mai 2008, 9:50 Uhr | Andreas Knoll, Markt&Technik
Diesen Artikel anhören

Fortsetzung des Artikels von Teil 3

Powerlink als Open Source: Offenheit in letzter Konsequenz

Wie ist die ganze Sache denn ins Rollen gekommen? Seit wann haben Sie die Freigabe als Open-Source-Software geplant?

Schmidt: Ich habe von Anfang an das Open-Source-Konzept, das es seit ungefähr zehn Jahren gibt, als sehr vernünftig empfunden. Denn erstens sollte es meiner Meinung nach jedem Anwender gestattet sein, seine Werkzeuge an seine Bedürfnisse anzupassen. Und zweitens glaube ich, dass es für eine Technik immer von Vorteil ist, wenn viele Menschen in freiem Wissensaustausch ihre Ideen und Einfälle einfließen lassen können.

Da kommt viel Erfahrung und Sachverstand zusammen. Natürlich ist es unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten etwas ganz anderes, eine Software völlig frei abzugeben. Aber wir können jetzt schon seit Jahren bei Linux beobachten, dass das sehr gut funktioniert. Im Gespräch mit Herrn Meindl ist das Interesse für Open-Source auf beiden Seiten gewachsen.

Meindl: Als EPSG-Vertreter kann ich das Open-Source-Konzept nur begrüßen. Die Offenlegung der Powerlink-Spezifikation und die damit verbundene Gründung der EPSG war im Prinzip ein früher Schritt in diese Richtung. Ein Argument für Powerlink war ja immer, dass Hersteller und Nutzer Einfluss auf die Weiterentwicklung der Technik haben und die Nutzer eben nicht abhängig von einzelnen Herstellern sind.

Ich betrachte die jetzige Open-Source-Lizenzierung als eine wichtige Zukunfts-Investition, die für uns ein gewaltiges Marktpotential bereithält. Und wie ich bereits dargelegt habe, hindert die BSD-Lizenz niemanden, auch weiterhin mit Software-Entwicklungen auf der Grundlage des Sys-Tec-Stacks Geld zu verdienen.

Schmidt: Der Open-Source-Trend steht in der Automatisierungswelt erst am Anfang, mittelfristig wird er aber zu einem wichtigen Faktor werden. Open Source ist mittlerweile auch kein Experiment mit unbestimmtem Ausgang mehr. Das konnten wir ja bei Linux lernen.


  1. Powerlink als Open Source: Offenheit in letzter Konsequenz
  2. Powerlink als Open Source: Offenheit in letzter Konsequenz
  3. Was besagt eine BSD-Lizenz? Könnten Sie das bitte kurz erklären?
  4. Powerlink als Open Source: Offenheit in letzter Konsequenz

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!