Schritt 4:
Kauf und Bestandsauffüllung
Industrielle Teile müssen basierend auf ihrem Veraltungsrisiko gruppiert werden. Ziehen Sie bei Komponenten, die bereits veraltet sind, die Möglichkeit einer Vorratsbeschaffung zu Ersatzzwecken in Betracht, solange sie noch in größeren Mengen auf dem Markt erhältlich sind. Für Auslaufkomponenten (End of Life, EOL) senden OEMs möglicherweise eine Last-Time-Buy-Mitteilung (LTB) und haben sogar Sonderangebote. Das könnte der beste Zeitpunkt sein, sich einen Vorrat von Ersatzprodukten zuzulegen. Vergessen Sie nicht, dass Sie bei größeren Ersatzteilen den Lagerraum hierfür benötigen. Der Platzbedarf und die zugehörigen Kosten müssen in Schritt 2 berücksichtigt werden.
Schritt 5:
der richtige Anbieter
Basierend auf Ihrer Analyse der Bedeutung eines Teils für einen Prozess, des Abnutzungstempos und des Veraltungsrisikos sollten Sie einen Plan dazu erstellen, wo und wie schnell Sie dieses Teil beschaffen können. Beispiel: Wenn ein Lieferant einen bestimmten veralteten Versatile Servo Drive (VSD) nicht immer auf Lager hat, muss er ihn von einem Drittanbieter beschaffen, der sich auf der anderen Seite des Erdballs befinden könnte. Bei einer Zusammenarbeit mit einem Lieferanten von Automatisierungsteilen können Sie sich darauf verlassen, dass, wenn ein Teil kaputt geht, Sie über den Vorrat und die Kontakte verfügen, um einen schnellen Austausch durchzuführen.
Schritt 6:
Eine Datenbank zusammenstellen
Alle bisher gesammelten Daten sollten auf sichere Weise aufgezeichnet werden. Diese Informationen sind von hohem Nutzen, und sie in ein verständliches Format zu bringen kann bei einem Defekt wertvolle Zeit sparen. Dies erfordert nicht zwangsläufig die Investition in eine komplexe Datenbank. Bei kleinen und mittelgroßen Werken kann eine übersichtliche Tabelle ausreichen, in der der Zustand wichtiger Teile, deren Wahrscheinlichkeit eines Defekts und die Kontaktdaten von Lieferanten, die sie auf Lager haben oder schnell beschaffen können, aufgeführt werden.
Schritt 7:
Prüfen und aktualisieren
Ein effektives Obsoleszenzmanagement nimmt viel Zeit in Anspruch. Damit automatisierte Systeme perfekt funktionieren, ist eine sorgfältige Verwaltung erforderlich. Aus diesem Grund entscheiden sich größere Unternehmen dafür, einen Obsoleszenzmanager einzustellen und sogar einen oder mehrere Last-Time-Buy-Einkäufer, die für die Verwaltung von EOL-Teilen verantwortlich sind. Doch kleinere Betriebe können schon viel erreichen, indem sie übersichtliche Tabellen führen, die sie auf dem neuesten Stand halten.
Abonnieren Sie Newsletter von OEMs, um zu erfahren, wenn Teile abgekündigt werden oder LTB-Aktionen starten. Planen Sie regelmäßige Prüfungen, um Ihre Tabellen zu aktualisieren, und erhöhen Sie dabei die Häufigkeit bei Teilen, die bereits einen sichtbaren Verschleiß zeigen. Durch die Einbindung von Obsoleszenzmanagement in Wartungspläne minimieren Unternehmen die Folgen von Ausfällen. So vermeiden sie Reparaturen in letzter Minute und sparen langfristig Geld.
Das vollständige Buch ist als kostenloser Download oder als Taschenbuchversion für knapp 11,50 Euro (9,99 Pfund) verfügbar.