Forum »Kollaborative Robotik« der M&T

Metamorphose vom Greifarm zum Arbeitskumpel

19. September 2017, 13:35 Uhr | Engelbert Hopf
Diesen Artikel anhören

Fortsetzung des Artikels von Teil 4

Roboter: China bricht alle Rekorde

»China ist der mit Abstand größte Robotermarkt der Welt«, erläutert Joe Gemma, Präsident der International Federation of Robotics (IFR), »das gilt sowohl für das Umsatzvolumen als auch den operativen Bestand«. Zudem sei das Reich der Mitte der weltweit am schnellsten wachsende Markt; »es gab noch nie einen derart dynamischen Anstieg in so kurzer Zeit«, versichert Gemma.

Im Jahr 2016 stieg der Absatz von Industrierobotern in China um 27 % auf 87.000 Stück. Größter Treiber war dabei die Elektro- und Elektronikindustrie mit einem Plus von 75 % auf knapp 30.000 Stück – ein Trend, der sich fortsetzen wird. So haben große Vertragshersteller für Elektronikgeräte begonnen, ihre Produktionsweise zu automatisieren. Auch die Halbleiter- und Chipindustrie investiert stark in die Automatisierung. Darüber hinaus werden große Produktionsstandorte für Batteriefertigung aufgebaut, um der steigenden Nachfrage nach Elektro- und Hybridautos Rechnung zu tragen.

Federation of Robotics
© Federation of Robotics

Im letzten Jahr hat die Elektro- und Elektronikindustrie mit einem Indus­trieroboteranteil von 35 % die Auto-mobilbranche mit 30 % überrundet. Während der Anteil chinesischer Industrieroboterhersteller im Automobilbereich 25 % beträgt (2016), liegt er in der Elektro- und Elektronikindustrie bei rund einem Drittel. Bei den Anwendungen der in China installierten Industrieroboter handelt es sich in der Gesamtheit um 45 % im Bereich Handling Operations und um 26 % im Bereich Schweißen. Insgesamt sind in China nun 304.000 Industrieroboter installiert. Aus dem Ausland importiert China die meisten Indus­trieroboter aus Japan, Korea, Europa und Nordamerika.  

Chinas Regierung will das Land mit dem nationalen „Made-in-China-2025-Plan“ zu einem weltweit führenden Produktionsstandort umbauen. Bereits bis 2020 soll die Roboterdichte auf 150 Einheiten je 10.000 Arbeitnehmer steigen. Zum Vergleich: In Korea liegt die Roboterdichte aktuell bei 531 Einheiten, in Deutschland bei 301. Mit der Aussicht auf jährliche Absatzsteigerungen von 15 bis 20 % allein in den Jahren 2018 bis 2020 haben inzwischen bereits einige internationale Roboterhersteller mit der Errichtung von Fabriken in China begonnen.


  1. Metamorphose vom Greifarm zum Arbeitskumpel
  2. Rechenleistung und Sensorik treiben kollaborative Robotik voran
  3. Fortschrite in der Halbleitertechnik ermöglichen kollaborative Roboter
  4. Kollaborative Robotik erweitert die Fähigkeiten des Menschen
  5. Roboter: China bricht alle Rekorde
  6. Autarker Sicherheitsroboter: Mit Brennstoffzelle
  7. Round-Table-Gespräch „Kollaborative Robotik“ der Markt&Technik: Die Teilnehmer

Lesen Sie mehr zum Thema


Das könnte Sie auch interessieren

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!