Plattformbasierte Anwendungen

Wie KI Probleme in der Fertigung löst

12. März 2021, 8:45 Uhr | von Dr. Steffen Wischmann, Leiter der Begleitforschung des KI-Innovationswettbewerbs des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie
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Ein Lösungskatalog für intelligente Produktionen

Mit KI lassen sich große Potenziale heben. Die Möglichkeiten sind jedoch nicht immer unmittelbar zu erkennen. Zwar haben einzelne Unternehmen bereits gute Erfahrungen mit KI-Entwicklungen gemacht, doch gibt es bislang noch keinen systematisierten Zugriff auf solche Best Practices. Das Projekt IIP-Ecosphere will das ändern und erstellt dafür eine herstellerunabhängige, virtuelle Plattform, über die sich Unternehmen zu KI austauschen und auch miteinander kooperieren können.

Zentrales Tool von IIP-Ecosphere ist der KI-Lösungskatalog mit Best Practices und exemplarischen Lösungen für die intelligente Produktion. Unternehmen finden dort Antworten auf die Frage, wie sie konkret von KI profitieren und wo sie bei der Einführung von KI ansetzen können. Dafür schafft IIP-Ecosphere unter anderem Demonstratoren mit innovativen Lösungen als Blueprints für KI-Anwendungen, um diese schneller nutzen zu können. Außerdem stehen Standardkomponenten bereit, die flexibel für unterschiedliche KI-Anwendungen angepasst werden können.

Partnervermittlung für KI in der Produktentstehung

Zu den großen Stärken des deutschen Mittelstands zählt die Entwicklung innovativer Produkte. Qualität und Effizienz von Produktentstehungsprozessen lassen sich durch den Einsatz von KI deutlich steigern. Auf dem Markt gibt es dafür bereits einige Lösungsanbieter. Sie haben bislang aber nur unzureichenden Zugang zu Kunden. Diesen wiederum fehlt es häufig an Expertise und Ressourcen, um KI-Lösungen für ihre Produktentstehungsprozesse anzuwenden.

Das Projekt KI-Marktplatz führt Anbieter und Anwender daher über eine „digitale Partnervermittlung“ auf einer eigenen Plattform zusammen. Durch den Abgleich des Leistungsspektrums eines registrierten KI-Anbieters mit den Problemstellungen eines Unternehmens schlägt die Vermittlung automatisiert passende Partnerschaften vor. Für die Zusammenarbeit stellt der KI-Marktplatz anschließend einen geschützten Datenraum für Entwicklungs- und Testdaten zur Verfügung, sodass die gewünschte KI-Anwendung im gegenseitigen Austausch optimiert werden kann. Neben Beratungsdienstleistungen finden Unternehmen auch Trainingsdaten sowie KI-Bausteine, mit deren Hilfe sich KI-Anwendungen schneller entwickeln lassen. Zudem können komplette KI-Anwendungen über einen App Store angeboten bzw. bezogen und abgerechnet werden.

Weitere Ansätze für neue Formen KI-basierter Plattformökonomie

Im Rahmen des KI-Innovationswettbewerbs gehen viele weitere Projekte die Herausforderungen an, die sich dem produzierenden Mittelstand stellen, um einfach und schnell KI als Problemlöser einzusetzen. Das Projekt Service-Meister entwickelt beispielsweise KI-Lösungen, die auch weniger spezialisierte Mitarbeiter bei der Wartung und Reparatur von Maschinen unterstützt. Das Projekt SPAICER wiederum setzt den Schwerpunkt auf die Entwicklung von KI-Lösungen, durch die sich Produktionsstörungen und Unterbrechungen von Lieferketten auf ein Minimum reduzieren oder ganz vermeiden lassen.

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