Doch ist die LoRa-Technik flexibel. Zwar ist das darauf aufsetzende LoRaWAN-Protokoll der LoRa Alliance statisch, das muss aber nicht zwingend so sein. »Wir haben in Zusammenarbeit mit der DHBW Karlsruhe ein dynamisches Protokoll entwickelt und es damit für den Einsatz in Energie-Management-Systemen tauglich gemacht«, sagt Dr. Dieter Braun, CEO von krumedia. Eingebunden in „better solutions by enerchart EPS ENERGY“, steht den Anwendern eine einfach zu bedienende Oberfläche zur Verfügung. EPS ENERGY hat die enerchart- Software mit intelligenten Gateways kombiniert, um so eine Brücke zur OPC-UA-Welt zu schlagen. Ganz einfach war das nicht, denn grundsätzlich vertragen sich LoRa und OPC UA nicht sehr gut.
»Wir haben uns also ein intelligentes System einfallen lassen, das auf der physikalischen LoRa-Ebene aufsetzt. LoRa selber mussten die Ingenieure nicht antasten, so haben sie etwa an der Paketgröße nichts geändert. Wie viele Pakete aber pro Zeiteinheit verschickt werden, das lässt sich im laufenden Betrieb dynamisch nach den Erfordernissen anpassen«, erklärt Dieter Braun. Für die LoRa-Gateways ist die Weiterleitung der Pakete kein Problem, allerdings müssen die LoRa-Clients das erweiterte Protokoll verstehen, wie es etwa die Geräte von comtac tun. Die Aufgabe von EPS ENERGY ist es nun, die Software von krumedia und die Hardware des Herstellers comtac zusammenzuführen, um so über ein durchgängiges smartes Energie-Management einen Mehrwert zu generieren.
Setzt der Anwender diese Systeme ein, muss er sich also nicht mit der LoRa-Technik auskennen, das nimmt ihm EPS ENERGY ab. Derzeit gibt es eine Bridge zu ModBus und eine S0-Bridge. »Eine MBus-Bridge befindet sich gerade in der Entwicklung«, sagt Holger Heidenblut. »Die LoRa-Kommunikation lässt sich also für Energie-Management-Systeme verwenden.«
Wer etwa ein ModBus-Gateway einsetzt, für den ändert sich nichts: Dass die Kommunikation zwischen den Sensoren und der Gateway über Funk auf LoRa läuft, merkt er nicht. Holger Heidenblut: »Wir ersetzen die ModBus-Kabel durch Funk, ohne dass der Nutzer überhaupt etwas von LoRa wissen, geschweige denn, sich auf die Ebene der Nullen und Einser begeben muss.«