Low Power Wide Area Networks

Sigfox prescht vor

4. Juli 2016, 13:10 Uhr | Heinz Arnold
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Die Infrastruktur

Und wie sieht es im Backend aus?

Wir können zu allen IT-Systemen über unser Backend kommunizieren und arbeiten bereits mit vielen Großen der Branche zusammen, darunter Microsoft Azure, Cumulocity und PTC Thinkworx. Einige weitere global agierende Unternehmen werden in Kürze hinzukommen.

Dennoch sind die Kunden auf die Infrastruktur von Sigfox angewiesen. Wenn sie auf LoRa setzen, können sie ihre eigenen Netze aufbauen. Sind sie dann nicht doch freier?

Wie gesagt, das Ziel von Sigfox besteht darin, ein weltweites einheitliches Netz aufzubauen. Auf Basis von LoRa können Anwender ihre eigenen kleineren lokalen Netze aufbauen, beispielsweise für den Parkplatz auf einem Flughafen. Das System gehört dann dem jeweiligen Betreiber, einschließlich der lokalen Antennen. Er kümmert sich um die Server und die gesamte Infrastruktur. Wer an einem anderen Ort ein Parkplatzsystem aufbauen will, tut das Gleiche. Die Systeme können aber nicht miteinander sprechen. Für solche Anwendungen ist das auch kein Problem. Aber ich habe schon von Ansätzen gehört, sich auch globaler aufzustellen. Ein Maschinenbauunternehmen aus Deutschland verkauft seine Systeme in alle Welt und weiß nicht, wo die jeweiligen Maschinen eingesetzt werden. Für solche Fälle ist ein einheitliches weltweites Netz genau das Richtige.

Wo werden denn die Daten gespeichert, auf die der Kunde dann zugreifen kann, um beispielsweise zu wissen, in welchem Zustand sich seine Roboter an einem bestimmten Standort – wo auch immer auf der Welt – gerade befinden?

Derzeit beitreiben wir zwei Server-Center in Frankreich. Prinzipiell können wir solche Zentren überall aufbauen, wo der Kunde es gerade wünscht. Das ist ein klarer Vorteil gegenüber Geschäftsmodellen, bei denen nicht genau geklärt ist, wem die Server gehören und wer die Server managt.

Die Infrastruktur muss erst einmal aufgebaut werden. Sind für Sigfox jetzt alle Fragen rund um die Infrastruktur geklärt?

Sigfox ist mittlerweile sieben Jahre alt. Mehr als vier Jahre hat sich das Unternehmen allein mit den Fragen des technischen Netz-Aufbaus und der Infrastruktur beschäftigt. Jetzt sind alle technischen Fragen geklärt. Seitdem haben wir damit begonnen, das System weltweit auszurollen. Sigfox beschäftigt derzeit über 200 Mitarbeiter, mit stark steigender Tendenz.

Das alles kostet viel Geld. Wo kommt es her?

Drei große Gruppen von Unternehmen haben investiert. Die erste Gruppe sind Telekommunikationsunternehmen wie Telefonica, NTT DoCoMo und South Korean Telecom. Zur zweiten Gruppe zählen Industrieunternehmen, die die Geräte verbinden wollen, wie Air Liquide, Intel und Samsung. Die dritte Gruppe umfasst die Venture-Capital-Firmen. Derzeit befindet sich Sigfox in der dritten Finanzierungsrunde, und alles geht nach Plan.

Es kommt nun aber darauf an, möglichst schnell auszurollen?

Wer in dem LPWAN-Spiel dabei sein will, der muss bis spätestens in drei Jahren sein Netzwerk etabliert haben. Wer es bis dahin nicht geschafft hat, seine Claims abzustecken, wird kaum noch eine Rolle spielen können.

 


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