'Women in Greentech': Role Models für den Klimaschutz

7. März 2022, 17 Bilder
© Vispiron Systems

Lisa Zieseler ist Environmental Engineer bei Vispiron Systems.

"Ursprünglich wollte ich Lehrerin für Physik und Mathematik werden – inspiriert durch meine frühere Lehrerin, die komplexe Zusammenhänge und abstrakte Sachverhalte so herrlich anschaulich erklären konnte. Meiner Intuition folgend, habe ich mich dann aber doch für den Studiengang B. Sc. Umweltwissenschaften an der Leuphana Universität Lüneburg entschieden.

Ehrlicherweise ein wenig überfordert mit den Herausforderungen des Klimawandels und den Möglichkeiten den einen passenden Beruf mit positivem Einfluss zu finden, nutzte ich die Chance während eines Praktikums zur „Nachhaltigkeit in der Fahrzeugentwicklung“ in unterschiedliche Bereiche reinzuschauen.

Hier traf ich auf meine persönliche Mentorin, die mir vorlebte wie man alles mit Neugier und Wissensdurst lernen kann, auch über Elektromotoren, Brennstoffzellen und Lithium-Ionen-Speicher.

Angefixt von der Challenge um die Ressourcenproblematik, die das Thema emissionsfreie Mobilität mit sich bringt, arbeitete ich zwei Jahre bei EDAG (damals noch BFFT Fahrzeugtechnik) an der Entwicklung von Aufbereitungs- und Verwertungskonzepten für Energiespeicher und Elektromotoren.

Innerhalb kürzester Zeit kannte ich mich mit den wichtigsten, technischen Kennzahlen und die Materialzusammensetzung aus. Hier war meine wertvollste Erkenntnis, dass man am Anfang nicht alles wissen muss, aber durch Lesen und Austausch (bei mir mit Ingenieuren, Forschungspartnern, Entsorgungs- und Logistikexperten) unweigerlich lernt.

Nach einem kurzen Ausflug nach London ans King’s College London, um meinen Master in M.Sc. Environmental Modelling, Monitoring and Management zu machen, war eins für mich klar: mein zukünftiger Arbeitgeber muss meinen Werten entsprechen. Auf der Suche nach einer Firma, die mit positivem Mindset und Macher-Attitüde für die Umwelt eintritt, haben Vispiron Systems und ich uns gefunden. Obwohl keine passende Stelle ausgeschrieben war, schickte ich meinen Lebenslauf durch. Und das hat sich ausgezahlt!

Ich führte mit der damaligen Leiterin der Business Unit Mobility & Energy mein Bewerbungsgespräch und obwohl zu meinem Einstieg in Ihrem Team keine Stelle frei war, fing ich überzeugt von der Firma zunächst als Beraterin an. Nachdem Sie zwei Jahre später wieder aus der Elternzeit zurückkam, war Sie binnen kürzester Zeit trotz reduzierter Stunden wieder in Ihrer Führungsrolle angekommen. Und ich in Ihrem Team und mittlerweile als stellvertretende Business Unit Leitung.

Früher habe ich gedacht, eine Führungsrolle ist nichts für mich. Und heute? Ist das definitiv eine Option. Daneben darf ich mich fachlich zu meinen Herzensthemen ausleben: als Beraterin zum Corporate Carbon Footprint, als Projektmanagerin in der operativen Vermarktung von Regelenergie zur Netzstabilisierung, als Trainerin, um Mitarbeitern die Angst vor dem Schlagwort Klimawandel zu nehmen und Ihnen zu zeigen, welchen Beitrag Sie konkret leisten können und als fachliche Leiterin des internen Kompetenzteams Nachhaltigkeit.

Wenn ich meine Erfahrungen bisher zusammenfassen müsste, würde ich vor allem die enorme Bedeutung von Weiterentwicklung und Vorbildern hervorheben. Es ist unwahrscheinlich inspirierend mit Menschen zu arbeiten, die dort sind, wo du hinmöchtest. Und mit einer Prise Neugier, Hartnäckigkeit und Mut merkt man schon bald, dass man selbst auch die Fähigkeiten der Vorbilder in sich schlummern hat. Und diese waren trotz meiner aufgeführten Beispiele nicht alle weiblich.