Katja Stolle ist bei der Messe München Projektleiterin der Electronica.
„Nach meinem Studium der Geisteswissenschaften habe ich im Sommer 2006 ein Praktikum bei der Messe München angefangen. Mich hat das Messegeschäft schon immer fasziniert und ich wollte gerne einen tieferen Einblick bekommen. Im Anschluss war ich einige Jahre im Team der LASER World of PHOTONICS für die operative Vorbereitung und Durchführung dieser Messe zuständig. Ab 2013 war ich dann als Projektleiterin für die strategische Weiterentwicklung verantwortlich.
2019 folgte der nächste Schritt und ich wurde Projektleiterin der electronica, der weltweit größten Messe im Elektronikbereich. Ich arbeite seit 15 Jahren für die Messe München – als die Stelle der electronica Projektleitung ausgeschrieben war, wusste ich gleich, dass ich diese Position sehr spannend finde würde. Zum einen war es eine einmalige berufliche Weiterentwicklung und zum anderen eine Branche und ein Themenfeld, die mich sehr interessieren. Denn die Elektronik ist der Motor der Energiewende, die Messe München hilft bei der Vernetzung mit Kunden und Geschäftspartnern und zeigt neueste Trends und Technologien.
Der schönste Moment ist definitiv am ersten Messetag über die Messe zu gehen und zu sehen, wie sich die Hallen mit Leben füllen. Die vielen verschiedenen Stände nach monatelanger Planung live zu sehen sowie die Aussteller, die ihre Produkte und Neuheiten präsentieren. Meine tägliche Arbeit besteht darin, der Elektronikbranche die beste Plattform für einen einzigartigen Austausch zu bieten. Alle zwei Jahre trifft sich die gesamte Welt der Elektronik auf der electronica in München. Gerade in Zeiten von Corona hat sich deutlich gezeigt, wie wichtig und unersetzlich der persönliche Ausstauch ist.
Man merkt die „Aufbruchstimmung“ in Richtung Klimaschutz seit einigen Jahren, den starken Wandel, die inzwischen absolute Priorität für die Branche. Prozesse und Produkte werden überarbeitet und an Klimaziele angepasst. Auch unser Motto für die electronica 2022 „driving sustainable progress“ unterstreicht, wie wichtig diese Thematik ist.
Tagtäglich bin ich gemeinsam mit meinem Team in sehr vielen Meetings, um mich z.B. intern mit den verschiedenen Abteilungen der Messe München bei der Vorbereitung der electronica abzustimmen. Eine so große Messe benötigt viel Planung und Koordination. Sehr wichtig ist auch der tägliche Kontakt zu den Kunden, um herauszufinden, was der Branche wichtig ist und was sie bewegt. Diese Fragen versuchen wir regelmäßig mit den Vertretern unserer Ausstellerschaft zu besprechen, um die Messe bestmöglich vorzubereiten. Gerade diese Abwechslung zwischen Messeplanung und Kundenkommunikation macht den Job so spannend.
Der Job bietet sowohl reguläre Arbeitszeiten als auch Zeiten, in denen Flexibilität gefragt ist. Insbesondere, je näher die Messe rückt. Dienstreisen gehören auch dazu, sei es innerhalb von Deutschland oder ins Ausland. Homeoffice sowie flexible Arbeitszeiten sind jedoch fester Bestandteil meines Arbeitsalltags, so dass sich Beruf und Familie sehr gut vereinbaren lassen.
Mein Rat an junge Frauen: Lasst euch von MINT-Berufen nicht abschrecken! Anfangs erscheint die Branche, gerade wenn man nicht vom Fach kommt, wie ein Buch mit sieben Siegeln. Blickt man jedoch hinter die Kulissen, so entpuppt sie sich nicht nur als hoch innovativ, sondern auch als äußerst familiär.
Es freut mich, von Veranstaltung zu Veranstaltung immer mehr junge Frauen unter dem Fachpublikum zu sehen. Die Elektronikbranche ist eine großartige Branche: Diese enorme Vielfalt, die Innovationskraft sowie die vielen verschiedenen Möglichkeiten finde ich bemerkenswert. Auch wenn Frauen dort noch nicht so stark vertreten sind wie anderswo, gibt es so viele Berufschancen und ich glaube, dass wir hier in den nächsten Jahren eine starke Entwicklung sehen werden.