Tunnelbohrmaschinen von Herrenknecht

Da trotzt kein Fels

24. Januar 2017, 10:04 Uhr | Christina Deinhardt
Beim Bau des Gotthard-Basistunnels kam diese Gripper-TBM-Tunnelbohrmaschine zum Einsatz.
© Herrenknecht

Mit 57 km ist der Gotthard-Basistunnel der längste Eisenbahntunnel der Welt - dementsprechend anspruchsvoll waren die Bauarbeiten. Gleich vier Herrenknecht-Tunnelbohranlagen kamen zum Einsatz und trieben den Tunnel durch das Gestein des Gotthard-Massivs.

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Weltweit liefert Herrenknecht seine Tunnelbohranlagen für alle Baugründe und in allen Durchmessern – von 0,10 bis 19 m. Die Maschinen sind teilweise mehr als 100 m lang und verfügen über 6.000 PS Leistung. Mit ihnen können Stollen und Tunnel in hartes Gestein oder in gemischte, stark wasserhaltige Böden getrieben werden – doch die Anlagen sind nicht nur fürs Bohren zuständig, gleichzeitig erstellen sie auch die Tunnelröhren.

Alle Maschinen sind Unikate und werden speziell an die jeweilige Geologie angepasst. Sie müssen außerdem unterschiedlichen Anforderungen entsprechen: Kabel und Steckverbindungen, die im vorderen Bohrbereich eingesetzt werden, müssen ganz andere Dinge leisten als die, die im Maschineninneren arbeiten. Deswegen setzt Herrenknecht auf verschiedene Zulieferer: Die Elektrofachgroßhandlung Friedrich Streb liefert Komponenten – darunter Verbindungslösungen von Lapp wie Ölfex-Anschluss- und Steuerleitungen, Unitronic und Etherline-Datenleitungen, Skintop- sowie Skindicht-Verschraubungen oder Epic-Steckverbinder.

Beim Bau des Gotthardt-Tunnels dienten zum Beispiel Epic-Industriesteckverbinder als Verlängerungssteckverbinder. Je weiter der Tunnelbohrer in den Berg getrieben wurde, desto länger musste auch die Leitung für die Stromversorgung und Steuerung sein. Alle 50 m wurden die Epic-H-BE-Steckverbinder mit Gehäusen und Einsätzen zwischengeschaltet – sie eignen sich vor allem für höhere Spannungen und Stromstärken.

Tunnelbohrmaschinen von Herrenknecht

Herrenknecht-Werk in Schwanau
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Tunnelbohrmaschine im Test
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Tunnelbohrmaschine wird gebaut
© Herrenknecht

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Lapp hat für Herrenknecht außerdem eine Sonderleitung für eine Krananlage entwickelt, die sich im hinteren Bereich der Tunnelbohrmaschine befindet. Im Normalbetrieb wird die Krananlage über Funkfernbedienung gesteuert. Kommt es jedoch zu einem Ausfall, muss der Kran über eine Notversorgung gesteuert werden. Für diesen Fall gibt es ein tragbares Bedienpult mit einem 6 m langen Anschlusskabel, das in die vorgesehenen Steckdosen gesteckt werden kann. Das Kabel dient zur Übertragung von Bussignalen und für die Not-Aus-Schaltung an der Kransteuerung und musste für ständige Bewegung ausgelegt sein. Lapp hat hierfür eine kombinierte Profibusleitung mit hochflexiblen Steueradern entwickelt. Der Außenmantel muss der mechanischen Belastung standhalten.


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