Mindermann ergänzt: »Bei Hochgeschwindigkeitskameras hat man es mit Datenmengen zu tun, die momentan nicht mehr standardgemäß transportierbar sind. FPGA-Vorverarbeitung in der Kamera ist deshalb erforderlich, um die Datenmenge soweit zu reduzieren, dass sie sich sinnvoll transportieren und weiterverarbeiten lässt.« FPGAs zur Vorverarbeitung seien in bestimmten Kameras schlichtweg notwendig, um die Daten überhaupt erfassbar zu machen.
Noffz’ Unternehmen Silicon Software bietet das auf die IBV zugeschnittene FPGA-Programmierwerkzeug »VisualApplets«: »Wir bemühen uns, die FPGA-Programmierung so einfach zu machen, dass der Anwender in Zukunft Applikationen realisieren kann, die inline ablaufen können«, legt er dar. »Hierzu gehört nicht nur die FPGA-Technik, sondern auch die Kombination mit anderen Prozessortechniken und eine nahtlose Integration in die Software hinein, damit auch der Anwender eine Vereinfachung hat.« Apropos Vereinfachung: Multicore-Prozessoren in der IBV machen die Programmierung für den Anwender zunächst einmal noch komplexer als sie es ohnehin schon ist. Wenn mehrere Kerne vorhanden sind, ist ja Multithreading in ein und demselben Prozessor möglich, womit die Software umgehen können muss. »Seit etwa 2002/03 unterstützen wir die automatische Parallelisierung, bei der ich einfach den gleichen Befehl absetze, egal ob das System einen oder acht Prozessoren hat«, erklärt Eckstein. Für Multicore-Prozessoren gelte Entsprechendes.
3D für die Robotik
Im Trend liegen in der IBV derzeit 3D-Verfahren: »Eine der Techniken, die wir stark angefragt sehen und daher auf der Entwicklungsseite entsprechend unterstützen, ist 3D«, stellt Eckstein fest. »Bei unseren Kunden taucht 3D in sehr unterschiedlichen Formen auf: Prominent und offensichtlich sind Robotik und Automobilindustrie, wo sich beispielsweise die Aufgabe stellt, aus einer Kiste ein Teil herauszunehmen, dessen Lage nicht fest vorgegeben ist. Darüber hinaus gibt es aber viele Branchen, in denen das interessant ist, etwa die automatische optische Inspektion elektronischer Baugruppen, genannt AOI, oder die 3D-Vermessung von Bauelementen.«
Interessant sei 3D auch bei Bestückungsautomaten: »Hier passiert es immer wieder, dass die Maschine ein Bauteil verkippt greift, so dass es quer durch die Maschine fliegt und der Prozess angehalten werden muss«, ergänzt Eckstein. »Nach dem Greifen und unmittelbar während der Vermessung lässt sich auch die 3D-Lage prüfen, so dass exakt platziert werden kann. Wir haben also sehr unterschiedliche Anwendungen in sehr unterschiedlichen Größen, wobei sich aber auch sehr unterschiedliche Techniken dahinter verbergen.« Während in der Robotik beispielsweise 3D-Matching angesagt sei, seien bei Kleinteilen wieder ganz andere Techniken gefragt.