Keppler stimmt ihm zu: »Die Kunden investieren, indem sie neue Anlagen planen, aber noch nicht die Komponenten für die Systeme kaufen«, führt er aus. »Sie erstellen Machbarkeitsstudien, beschäftigen sich mit neuen Konzepten, führen Schulungen durch und bilden ihre Mitarbeiter fort. Auf der Komponentenseite hilft dies zwar momentan nicht weiter, aber die Investition ist sichtbar, wenn auch erst einmal in Know-how und die Entwicklung von Maschinen.«
Dass die Zahl der Evaluationen zunimmt, kann auch Mindermann bestätigen: »Bei uns ist dies ebenso der Fall, weil die Unternehmen derzeit Maschinen entwickeln und alles Mögliche ausprobieren«, sagt er. »Nur: Auf die Dauer ist dies vom Volumen her zu wenig. Evaluierungen und ein paar Testkameras sind beileibe kein Ersatz für das Standard-Produktionsgeschäft.«
Aus Ecksteins Sicht stellt sich die Situation bei den Kunden der IBV-Branche folgendermaßen dar: »Weil die großen Unternehmen wenig Geld haben, halten sie sich mit Investitionen zurück; sie bauen also keine neuen Fertigungslinien, sondern produzieren mit den alten«, führt er aus. »Laut Statistiken sind die Investitionen in neue Produktionsanlagen für Fabriken auf deutlich unter 50 Prozent zurückgegangen. Und wenn kein neuer Bestückungsautomat oder kein neues AOI-System gebaut wird, verkaufen wir weder Kameras noch Framegrabber noch Software dort hinein.«
Linkemann bestätigt dies: »Die Fertigungs-Ausrüster und Prüfmittelhersteller sind immer die mathematische Ableitung des Marktes«, teilt er mit. »Nur wenn der Markt wächst, lässt sich solches Equipment verkaufen. Wenn er stagniert, verkauft man nichts, und wenn er schrumpft, erst recht nicht. Und genau das sehen wir momentan.« Eckstein ergänzt: »Die Maschinen werden jetzt zwar entwickelt, aber erst dann vertrieben, wenn wieder neue Produktionslinien gebaut werden. Und wir müssen dafür sorgen, mit von der Partie zu sein, wenn die Maschinen wieder verkauft werden.«