»Daten, Daten, Daten heißt das Zauberwort. Damit ist Predictive Maintenance möglich. Bei der Gebäudeleittechnik, bei Pumpen, bei den Lüftungsanlagen, beim BHKW. Unser BHKW sollte 5500 Volllaststunden laufen. Es hat im vergangenen Jahr 7200 Volllaststunden geschafft, weil ich a) mit allen Gewerken spreche und ich b) ganz viele Daten erfasse und anhand derer erkenne, wann z.B. eine Zündkerze im BHKW kaputt geht.«
»Mein Facharbeiter stellte beispielsweise fest, dass es immer an der Zündkerze liegt, wenn das BHKW ausfällt. Wir messen jetzt die Spannung der Zündkerze, und daran kann ich erkennen, wie lange sie noch hält. Das ist ein Zwölfzylinder, der mir eine E-Mail schickt: „Pass auf, Zylinder 7 wird die nächsten Tage wahrscheinlich Schwierigkeiten machen.“ Mein Kollege geht geplant zum BHKW, wechselt die Zündkerze vielleicht um 6 Uhr morgens aus, wenn es keine Stromspitzen gibt. Dafür benötigen wir nur 15 Minuten. Bei einem normalen Hausmeister ruft die Assistenz an und sagt: „In unserem Gebäude ist es kalt geworden, was ist da los?“ Dann stellt der fest: oh, das BHKW steht, und ruft den Hersteller an. Da sind schnell zwei Tage vergangen, bevor etwas passiert ist.«
Halbierte Gebäudebetriebskosten erklären sich also einerseits aus einem durchdigitalisierten Gebäude unter dem Dach eines „Gebäudebetriebssystems“ wie Phoenix Contacts Emalytics. Notwendig ist ferner eine Betriebsplanung für das Gebäude, die die spätere Nutzung bereits berücksichtigt. Auch letztere wurde vorab für das Bad Pyrmonter Gebäude erstellt. Eine Gebäudebetriebsplanung ist heute ebenfalls noch die absolute Ausnahme, weiß Professor Rotermund: »In meinen etwa 40 Seminaren pro Jahr frage ich die Teilnehmer stets, wer denn von ihnen ein Betriebskonzept für seine Gebäude hat. Da melden sich meist weniger als fünf Prozent.«