Aus zwei mach eins

15. Mai 2008, 18:19 Uhr | Bernhard Rupp
Diesen Artikel anhören

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Anleihen beim Militär

Parallel zu Entwicklung und Verbreitung der Drehstrom-Servoantriebe in den siebziger Jahren begann die Nachfrage nach Steckverbinder-Entwicklungen zum Anschluss dieser Antriebe. Bereits die Servoantriebe der ersten Generation erlebten eine rasante Verbreitung, da durch die verschleißfreien Maschinen neue Wege in der Prozessautomation beschritten werden konnten. Bei den Anwendern entstand zudem der Wunsch nach einer schnellen Austauschbarkeit der Antriebe – was durch die Verwendung von Steckverbindern erleichtert wurde, da sich so Stillstandzeiten der Maschinen erheblich minimieren ließen. Ergo wurden die ursprünglich verwendeten so genannten „Klemmkästen“ schnell zur Ausnahmeerscheinung und durch Rundsteckverbinder mit Metallgehäuse ersetzt. Solange es allerdings noch keine spezifischen Steckverbinder für Servoantriebe gab, griffen die Hersteller auf Steckverbinder aus dem militärischen Anwendungsbereich zurück.

Im asiatischen Raum und teilweise auch in den USA setzen Hersteller noch heute häufig auf MS5015-basierende, weitgehend nicht normkonforme Steckverbinder mit militärischem Hintergrund. Innerhalb der neunziger Jahre kristallisierte sich jedoch neben dieser breiten Subkultur inkompatibler, kundenspezifischer Steckverbinder-Entwicklungen ein Standard heraus, der als #I oder M23 bekannt ist. Dieses von Hypertac entwickelte Steckverbindersystem eignet sich für Servoantriebe im Leistungsbereich von 0,5 bis 5kW. Darüber hinaus umfasst das Spektrum der Leistungsstecker noch die Typen #1,5 (M40) und #3 (M58). Sie finden jedoch nur auf großen Antrieben im Leistungsbereich von 7 bis 50kW Anwendung. Ein Hersteller hat sein Programm durch einen M17-Power- und Feedback-Steckverbinder erweitert.

Wie sieht nun die Lösung von ITT aus? Alle Steckverbinder der „CmX“-Serie beruhen auf nur einem Metallgehäuse, das sowohl den Stecker für die Leistungsübertragung als auch den für die Signalübertragung integriert. Dadurch ist die Baugruppe sehr flach – 20mm bei Cm3 versus 32mm Höhe bei M23 und 36,6mm bei M17. Das Gehäuse bietet eine vereinfachte interne Verkabelung und der Installationsaufwand verringert sich. Insgesamt reduziert sich die Fläche für den Footprint auf dem Servomotor um etwa die Hälfte. Last but not least lässt sich zudem Gewicht einsparen.

CA805-09-Bild2_af_03.jpg
Die Funktion der Leistungs- oder Signalübertragung, die bisher jeweils durch einen kompletten Rundsteckverbinder übernommen wurde, ist auf ein Gebilde bestehend aus Kontakten, Isolierkörpern, Crimphülsen und Dichtungen geschrumpft.

  1. Aus zwei mach eins
  2. Aus zwei mach eins
  3. Anleihen beim Militär

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!