Power-to-Gas

Wasserstoff soll eine Rolle in der Energiewende spielen

1. Juli 2014, 15:12 Uhr | Hagen Lang
Die sechs Hydrogenics-HySTAT-Elektrolyseure der E.ON Power-to-Gas-Anlage im brandenburgischen Falkenhagen. Sie können zusammen pro Stunde bis zu 360 m3 Wasserstoff produzieren.
© E.ON

Eine im Auftrag der e-mobil BW GmbH von der Ludwig-Bölkow-Systemtechnik GmbH (LBST) erstellte Studie sieht Power-to-Gas als Schlüsseltechnologie, um regenerative Energien speicherbar zu machen. Während der Technik Reife attestiert wird, wird bezüglich der Kosten (Euro/MJ, Euro/kWh) weiterer Forschungsbedarf attestiert.

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Ohne speicherbare Energieträger, ohne Energiespeicher - keine Energiewende. Diese Erkenntnis setzt sich 14 Jahre nach Erlass des ersten Erneuerbare Energien Gesetzes (EEG) auch in der Politik durch. Wasserstoff wäre ein speicherbarer Energieträger. Den »Stand der Technik« in Sachen Power-to-Gas hat die Landesagentur für Elektromobilität und Brennstoffzellentechnologie Baden-Württemberg GmbH durch die Ludwig-Bölkow-Systemtechnik GmbH (LBST) eruieren lassen.

Die Studie bescheinigt Power-to-Gas »großes Entwicklungspotenzial«. Wenn Power-to-Gas-Anlagen aus überschüssigem Regenerativ-Strom Wasserstoff oder Methan erzeugen, wird die Energie speicherfähig, etwa im deutschen Erdgasnetz. Nicht an funktionsfähigen, sondern kostengünstigen Elektrolyseuren mangelt es derzeit noch. Hierfür, so die Studie, seien weitere Forschungs- und Entwicklungsarbeiten notwendig. 

Aus der Politik kommen euphorische Töne: »Mit der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie haben wir den Schlüssel, Energie bedarfsgerecht zu speichern und gleichzeitig Wertschöpfung und Arbeitsplätze im Land zu sichern«, sagte der baden-württembergische Ministerialdirektor Meinel vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft bei der Eröffnung der 14. Ulm Electro-Chemical Talks am 24.6.2014. Und: »Wasserstoff und Brennstoffzellen haben ein großes Potenzial, die Abhängigkeit von Erdölimporten zu reduzieren.«

Das Thema Power-to-Gas könne als »Treiber« die Energiewende jetzt voranbringen, so die e-mobil BW GmbH und im Verkehrssektor die schnellste wirtschaftliche Nutzung von Wasserstoff erreichen. »Für die Energiewende bedarf es neben einer Stromwende auch einer Verkehrswende«, so Dr. Ulrich Bünger, Koordinator der Meta-Studie bei der LBST. Franz Loogen, Geschäftsführer der e-mobil BW, sieht mögliche Synergien mit der bestehenden industriellen Wasserstoff-Infrastruktur: »Bereits heute ist zu beobachten, dass die Industrie europaweit die Errichtung einer Wasserstoff-Infrastruktur vorbereitet und sogar mit der Umsetzung begonnen hat.«

Die Technik sei »einsatzreif«, so die Studie, sie müsse jetzt noch durch geeignete Rahmenbedingungen von der Politik in den Markt eingeführt werden, nämlich durch »ordnungs- und umweltpolitische Maßnahmen.« Auf Deutsch: Der Markt wird es freiwillig nicht tun, per gesetzlichen Vorgaben sowie durch Abgaben und Subventionen käme man schneller zum Ziel. Ob eine weitere Energie-Baustelle nach den EEG-Erfahrungen politisch vermittelbar ist, gehörte nicht zum Erkenntnisgegenstand der Studie.


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