Der Markt für Power-Management-Komponenten

Wachstum 7,2 Prozent pro Jahr bis 2015

24. November 2011, 9:05 Uhr | Heinz Arnold
Die Marktanteile der verschiedenen Power-Management-Komponenten
© IHS Isuppli, November 2011

Der Umsatz mit Power-Management-Halbleitern klettert in diesem Jahr laut IHS iSuppli um voraussichtlich 6,7 Prozent auf 33,1 Mrd. Dollar. Für 2012 sagen die Analysten einen Anstieg um 3,9 Prozent auf 34,4 Mrd. Dollar voraus.

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Trotz des derzeit verlangsamten Anstiegs rechnen die Analysten über die nächsten fünf Jahre mit einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von 7,2 Prozent. Einer der treibenden Märkte sind laut IHS iSuppli Inverter, die Gleich- in Wechselspannung wandeln. Der Umsatz mit Power-Management-Komponenten für diese Geräte werde von 4,2 Mrd. Dollar 2010 auf 7,5 Mrd. Dollar 2015 steigen. Die unterschiedlichen Inverter-Typen wandern in Autos, Photovoltaik-Anlagen und Motorsteuerungen für Haushaltsgeräte und die Industrieautomatisierung.

Weiteres Wachstum für Power-Management-Komponenten eröffnen tragbare Geräte, die Kommunikation, Investitionen in die öffentliche Infrastruktur sowie der Energiemarkt insgesamt. Zu einem der wachstumsträchtigsten Sektoren werde sich der Markt für Microinverter für PV-Anlagen von unter 200 W entwickeln.
Mit dem höchsten Wachstum rechnen die Analysten im Sektor der Tablet-PCs: um nicht weniger als durchschnittlich 63,3 Prozent pro Jahr soll der Umsatz mit Power-Management-Komponenten dort zwischen 2010 und 2015 klettern. An zweiter Stelle liegt der Server-Markt, der den Power-Management-Komponenten dort ein durchschnittliches jährliches Wachstum von 12,0 Prozent bescheren wird. Signifikant würden auch die Sektoren Gebäude- und Hausautomatisierung, Notebooks, Telefonnetze auf Unternehmensebene, Infrastruktur für Mobilfunk und Medizinelektronik zulegen.

Die Komponenten, die am meisten davon profitieren, sind Niederspannungs-MOSFETs, gefolgt von Hochspannungs-MOSFETs und Schaltregler.

IHS iSuppli sieht als Ursache für den derzeit verlangsamten Anstieg die Konsumenten an, die ihr Geld sehr vorsichtig ausgeben und weniger Mobiltelefone sowie tragbare Computer kaufen – Hauptabsatzmärkte für Power-Management-Komponenten. Außerdem war der Power-Management-Sektor von den Auswirkungen des Erdbebens in Japan auf die Lieferkette betroffen.
»Gleich nach der Katastrophe in Japan Ende des ersten Quartals hielten viele Halbleiterhersteller ihre Fertigung an. Der Effekt war bis September bereinigt, allerdings kaufen die Konsumenten seit Mitte des Jahres eher zögerlich ein. Diese Situation wird sich voraussichtlich nicht vor dem Ende des ersten Halbjahres 2012 ändern«, sagt Marijana Vukicevic, Principal Analyst für Power Management von IHS.

Damit wächst der Markt etwas weniger schnell als erwartet, auch wenn niemand damit gerechnet haben dürfte, dass das Plus von 37,8 Prozent aus dem Jahr 2010 in diesem Jahr nur annährend hätte erreicht werden können. Im dritten Quartal 2011 war der Umsatz im Power-Management-Sektor gegenüber dem vorausgegangenen Quartal um 2,3 Prozent gestiegen, 2010 hatte dieser Wert noch bei 8,8 Prozent gelegen. Damit, dass der Umsatz mit Power-Management-Komponenten in diesem Jahr das Plus von 37,8 Prozent von 2010 auch nur annähernd hätte erreichen können, dürfte sowieso niemand gerechnet haben.

Am meisten 2010 haben mit plus 56 Prozent auf 3 Mrd. Dollar die IGBTs zugelegt, vor allem wegen der starken Nachfrage aus China. Denn China setzt zunehmend auf den Ausbau der erneuerbaren Energien sowie auf hybride und elektrische Fahrzeuge.

Unter den Herstellern hat Texas Instruments die Spitzenposition verteidigt. Den Umsatz konnte das Unternehmen über neue Produktlinien steigern. Dazu zählen LED-Treiber und Low-Power-Spannungsregler-ICs für tragbare Geräte. TI erzielte 2010 mit Power-Management-Komponenten einen Umsatz von 2,5 Mrd. Dollar, 46 Prozent mehr als 2009.

Nach drei Jahren stieß International Rectifier wieder in die Top Ten vor – mit einem organischen Wachstum von 58 Prozent. Neu unter den Top Ten ist auch Renesas, die die Halbleiter-Division von NEC gekauft hatte.

Zusammen wuchs der Marktanteil der 20 größten Hersteller 2010 auf 70 Prozent, 2009 hatte er noch bei 67 Prozent gelegen.

Die Power-Management-Firmen versuchen nun laut HIS iSuppli, den Anteil der hochwertigen Komponenten gegenüber den Consumer-Produkten zu erhöhen, um sich vor den starken Ausschlägen des Marktes  etwas zu schützen. Weil dieser Marktsektor aber sehr viel kleiner ist als der Consumer-Sektor, gehen die Analysten davon aus, dass viele Hersteller Schwierigkeiten haben werden, diese Strategie erfolgreich umzusetzen.

 




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