Studie des Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW)

Windkraft-Förderung rechnet sich

18. September 2013, 15:58 Uhr | Claudia Dunker
Die 3-MW-WEA »V112-3.0 MW« von Vestas ist ein Schwestermodell der »V126-3.0 MW«.
© Vestas

Die aktuelle Studie des ZSW »Gesamtbilanz der EE-Förderung aus industriepolitscher Sicht am Beispiel der Windenergie an Land« kommt zu dem Schluss, dass sich die Förderausgaben von Bund und Ländern durch von der Branche gezahlte Steuern amortisiert haben und Deutschland damit finanziell von der staatlichen Förderung der Windkraft profitiert.

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Seit Anfang der 1980er Jahre investiert Deutschland in den Ausbau der Windenergie an Land. Insgesamt wendeten Bund und Länder bis heute knapp 5,5 Milliarden Euro für die Forschungsförderung, zinsverbilligte Kredite und direkte Zuschüsse auf.
Diese Investitionen haben sich gelohnt, heißt es in der nun veröffentlichten Studie des ZSW: Rund 8 Milliarden Euro sind aus der Windkraftbranche in die öffentlichen Kassen zurückgeflossen - unter dem Strich ein Plus von gut 2,5 Milliarden Euro. Die Einnahmen des Staates stammen den Berechnungen der Stuttgarter Systemanalytiker zufolge vor allem aus Unternehmenssteuern sowie der Einkommensteuer, die die Beschäftigten der Windkraftindustrie und ihrer Zulieferer aufbringen.

Schon für 2008 konnten die ZSW-Wissenschaftler erstmals einen über die Jahre entstandenen positiven Gesamtsaldo feststellen. Seither wächst der Überschuss jährlich. »Unsere Ergebnisse zeigen, dass sich die Förderung regenerativer Energieerzeugung auf längere Sicht auch wirtschaftlich auszahlt«, erklärt Dr. Peter Bickel, einer der Autoren der ZSW-Studie. Kurzfristige Betrachtungen, die vor allem während des derzeitigen Wahlkampfes die öffentliche Debatte prägten, würden dagegen keine aussagekräftige Bewertung erlauben, so der Wirtschaftsingenieur weiter.

In einer Variante ihrer Berechnungen bezogen die Experten unter anderem auch die von den Verbrauchern finanzierte EEG-Umlage für die Windenergie mit ein. Dabei ergibt sich ein Minus von knapp 2 Milliarden Euro. Für Bickel ist es indes nur eine Frage weniger Jahre bis auch diese Bilanz positiv ausfallen wird. »Laut unserer Berechnung verringert sich das kumulierte Defizit seit 2005 stetig. Langfristig werden die Erträge aus der Windkraft also auch den entsprechenden Anteil der EEG-Umlage ausgleichen können«, prognostiziert Bickel.

Die komplette Studie mit dem Titel »Gesamtbilanz der EE-Förderung aus industriepolitscher Sicht am Beispiel der Windenergie an Land« ist im Internet zu finden unter www.zsw-bw.de.


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