Anti-Dumpingzölle

Trina tritt aus der EU-Preisbindung für PV-Module aus

14. Dezember 2015, 10:37 Uhr | Karin Zühlke

Der chinesische PV-Modulhersteller Trina Solar umgeht künftig ganz legal die Preisbindung der Europäischen Union: Trina wird den europäischen Markt weiterhin beliefern, aber mit Produkten aus Produktionsstätten außerhalb Chinas.

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Am 5. Dezember 2013 verhängte der Europäische Rat Antidumping- und Antisubventionszölle über alle aus China importierten Solarzellen und -module.

Anschließend genehmigte die Europäische Kommission eine Preisbindung, in deren Rahmen sich chinesische Unternehmen verpflichteten, ihre Solarzellen und -module innerhalb der EU über dem festgelegten Mindestimportpreis (MIP) zu verkaufen.

Chinesische Hersteller, die der Vereinbarung nicht zustimmten, sahen sich mit hohen Antidumping- und Antisubventionszöllen konfrontiert, die für Trina Solar jeweils bei 47,7 Prozent und 3,5 Prozent lagen und ab dem 6. Dezember 2013 für einen Zeitraum von 2 Jahren in Kraft treten sollten. Zu dieser Zeit entschied sich Trina Solar, als eines der teilnehmenden Unternehmen, sich der Preisbindung anzuschließen und hat seitdem die Bedingungen ordnungsgemäß erfüllt. Die aktuellen Auslegungen dieser UT-Vereinbarung durch die EU-Kommission schränken das Wachstumspotenzial des Unternehmens in der europäischen Region jedoch zu stark ein und stehen seiner fortlaufenden globalen Wachstumsstrategie entgegen.

Des Weiteren gab die EU-Kommission kürzlich bekannt, Überprüfungen einzuleiten, während derer die Antidumping- und Antisubventionszölle sowie die Preisbindung weiterhin in Kraft bleiben. Trina Solar ist der Meinung, dies stehe den Prinzipien des freien und fairen Handels entgegen und das es im Interesse des Unternehmens ist, wenn es aus der Vereinbarung zur Preisbindung austritt.

Jifan Gao, Chairman und CEO von Trina Solar, kommentiert die Entscheidung wie folgt: "Wir glauben, dass die aktuelle Auslegung der UT-Vereinbarung die Regeln und den Gehalt der ursprünglichen Abmachung fehlerhaft interpretiert und die Umsetzung unserer globalen Expansionsstrategie beeinträchtigt. Insbesondere das Verbot, Module in Herstellungsbetrieben außerhalb Chinas zu produzieren, unabhängig davon, ob die Module in die EU verkauft werden oder für außereuropäische Märkte bestimmt sind, ist eine offensichtlich fehlerhafte Anwendung der UT-Vereinbarung. Außerdem gehen wir davon aus, dass der aktuelle MIP nicht die momentanen Markttrends im Solarsektor widerspiegelt, insbesondere, da die durchschnittlichen Verkaufspreise in den wichtigen Märkten weiter stärker fallen, als vorhergesagt und sich diese Preisentwicklung in der näheren Zukunft wohl fortsetzen wird. Infolgedessen haben die chinesischen Unternehmen, die sich der Preisbindung unterworfen haben, die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber ihren nicht-chinesischen Mitbewerbern im europäischen Markt verloren."

Nun will Trina die Geschäfte in der Region mithilfe der zollfreien Produktionsstätten außerhalb Chinas voranzutreiben und mit einer flexibleren Preispolitik Marktanteile zurückgewinnen.


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