Gesamtvolumen 1,5 Mrd. Euro

Siemens liefert 150 Windenergieanlagen

5. Juni 2014, 11:57 Uhr | Heinz Arnold
Prototyp der 4-MW-Windkraftanlage von Siemens
© Siemens

Das Gemini-Konsortium baut den bisher größten projektfinanzierten Windpark für rund 3 Mrd. Euro. Jetzt hat das Konsortium Siemens Energy Service beauftragt, 150 Windenergieanlagen mit einer Leistung von je 4 MW und einem Rotordurchmesser von 130 m zu liefern.

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Siemens Financial Services beteiligt sich mit 20 Prozent bei Gesamtinvestitionen aller Anteilseigner von fast 500 Mio. Euro. Der Windpark wird 85 km vor der Küste Groningens in der Nordsee entstehen. Mit einer installierten Gesamtleistung von 600 MW wird Gemini jährlich 2,6 TWh Strom liefern. Das Windkraftwerk versorgt nach seiner vollständigen Inbetriebnahme eineinhalb Millionen Menschen mit sauberer Energie und spart 1,25 Mio. t CO2-Emissionen pro Jahr.

Für Siemens ist dies der erste Auftrag für ein Offshore-Windkraftwerk in niederländischen Gewässern. Der vereinbarte Service- und Wartungsvertrag mit einer Laufzeit von 15 Jahren ist der größte Serviceauftrag, den Siemens Energy Service bislang abgeschlossen hat. Siemens setzt dabei auf ein innovatives Logistik- und Servicekonzept: Erstmalig wird ein Hubschrauber jederzeit für das Projekt zur Verfügung stehen. Darüber hinaus wird ein eigens für diesen Einsatz entwickeltes und gebautes Serviceschiff permanent vor Ort stationiert. Um eine optimale Verfügbarkeit der Windenergieanlagen sicherzustellen, können Wartungsarbeiten damit unabhängig von Wetterbedingungen oder der Wellenhöhe praktisch jederzeit durchgeführt werden.

Als Mitglied des Gemini-Konsortiums hat Financial Services in Form einer Eigenkapitalinvestition dazu beigetragen das Siemens-Angebot abzusichern. Mit Hilfe des hier angewandten Multi-Sourc-Finanzierungsmodells kann der erhöhte Kapitalbedarf gedeckt und so die nächste Stufe in der Entwicklung des Offshore-Marktes finanziert werden. Das Finanzierungsmodell zeigt zudem, wie die starke Nachfrage nach Anlagewerten im Offshore-Bereich unter den verschiedensten Investorengruppen koordiniert werden kann.

Hauptanteilseigner bei Gemini ist der unabhängige kanadische Stromerzeuger Northland Power Inc., der 60 Prozent der Anteile hält. 20 Prozent liegen bei Siemens Financial Services, jeweils 10 Prozent bei Van Oord und HVC, einem Joint Venture von niederländischen Kommunen und Wasseraufsichtsbehörden.

Das Gemini Projekt spielt eine wichtige Rolle dabei, die Ziele zu erfüllen, die durch die Erneuerbare-Energien-Richtlinie der EU verbindlich für die Niederlande vorgegeben sind. Bis 2020 soll dort der Anteil der Energie aus erneuerbaren Quellen auf 14 Prozent steigen. Heute ist in den Niederlanden eine Windkraftleistung von 2,7 Gigawatt (GW) installiert, davon 2,45 GW Onshore. Bis 2023 sollen dort Offshore-Windparks mit einer Leistung von 4,45 GW in Betrieb gehen.


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