400 € Mehrkosten pro Familie und Jahr

Siemens-Chef Löscher warnt vor ausufernden Kosten der Energiewende

5. Juni 2013, 10:28 Uhr | Hagen Lang
»Ohne deutliche Kurskorrekturen fährt die Energiewende an die Wand«, so Siemens-Chef Peter Löscher.
© Siemens

Ein Ausbau der Erneuerbaren Energien um jeden Preis ist falsch, sagt Siemens Chef Peter Löscher der Bild-Zeitung. Die Förderzusagen über 200 Milliarden Euro in den nächsten 20 Jahre könnten nicht bestehen bleiben, weil das Geld Wirtschaft und Verbrauchern fehlt. Schon jetzt gebe es eine schleichende Verlagerung von Arbeitsplätzen energieintensiver Firmen ins Ausland.

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Ein Ausbau der Erneuerbaren Energien um jeden Preis sei falsch, so Löscher, die Förderzusagen über 200 Milliarden € über die nächsten 20 Jahre könnten so nicht bestehen bleiben, weil das Geld Wirtschaft und Verbrauchern fehle. Schon jetzt gebe es eine schleichende Verlagerung von Arbeitsplätzen energieintensiver Firmen ins Ausland.

»Wenn wir einfach so weitermachen, zahlt eine Durchschnittsfamilie 2020 rund 400 Euro jährlich mehr für Strom – 35 % mehr als heute. Das ist nicht hinnehmbar«, so Löscher gegenüber den Bild-Journalisten Anda und Schäfer. Damit dies nicht geschieht, fordert Löscher

1.)    Stop des Ausbaus Erneuerbarer Energien um jeden Preis

2.)    Mehr Energieeffizienz beim Verbrauch, z.B. in Gebäuden

3.)    Mehr energiepolitische Zusammenarbeit auf Europäischer Ebene

Mit diesen Vorschlägen könne es gelingen, den Kostenzuwachs für Privathaushalte bis 2020 auf die Hälfte zu reduzieren, auf 200 € statt 400 €.

Löscher ist nach Umweltminister Peter Altmaier mit seiner Prognose der Energiewendekosten von 1 Billion € die nächste wichtige Persönlichkeit, die Maßhalten bei der Energiewende fordert. Sein Statement legt die den Berechnungen zugrunde liegende Datenbasis nicht offen, dürfte jedoch die Diskussion befeuern und die Produktion neuer »Gegen-Szenarien« forcieren.


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