In der Meerenge von Strangford Lough im Norden Irlands hat Siemens eine Gezeitenturbine installiert, die Strom mit Hilfe von im Wasser angebrachten Rotoren erzeugt. Das 2008 als Referenzanlage errichtete Meeresströmungskraftwerk hat nun drei Erfolge zu vermelden.
Nur mit der Kraft der Gezeiten erzeugt das Meeresströmungskraftwerk SeaGen mittels zweier Axial-Turbinen mit einer Gesamtleistung von 1,2 MW elektrische Energie. Zwei Unterwasserrotoren, die an einem Turm angebracht sind, treiben die Gezeitenturbine an. Um 180 Grad schwenbare Blätter sorgen dafür, dass sich die zweiflügeligen Rotoren nach der Strömung ausrichten.
Die im Februar 2012 von Siemens übernommene Marine Current Turbines mit Sitz in Bristol hat sich nicht zuletzt mit diesem Projekt vom Pionier zu einem Technologieführer für Gezeitenturbinen mit horizontalen Achsen entwickelt.
Drei Meilensteine
Seit der Installation von SeaGen im Jahr 2008 hat die Meeresströmungsturbine mehr als sechs GWh elektrische Energie ins Netz eingespeist und damit einen neuen Rekord bei der Nutzung der Meeresströmung zur Stromerzeugung erreicht.
Desweiteren hat SeaGen hat den Sprung von fünf auf sechs GWh in nur 68 Tagen vollbracht - das kürzeste Zeitfenster für die Stromerzeugung von einer GWh seit dem Betriebsstart der Turbine. Außerdem erreichte das Meeresströmungskraftwerk am 14. Oktober 2012 während einer starken Springflut mit 22,53 Megawattstunden (MWh) das höchstes Stromerzeugungsniveau an einem einzigen Tag.
»SeaGen speist planbar und zuverlässig Strom in das Netz ein. Mit diesen drei Erfolgen haben wir wichtige Meilensteine erzielt, um die Technologie weiter zu kommerzialisieren und zur Marktreife zu führen«, sagte Achim Wörner, Leiter des Geschäftsbereiches Hydro & Storage im Siemens-Sektor Energy.