13 Cent pro kWh

Rheinland-Pfalz: Stromnetzausbau für Energiewende kostet 1-1,8 Milliarden

4. Februar 2014, 16:48 Uhr | Hagen Lang
Hochtemperaturleiterseile (hier bei der RWE) sollen dazu beitragen, die Netzausbaukosten in Rheinland-Pfalz zu begrenzen.
© RWE

Die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Evelin Lemke von den Grünen nannte diese Zahl am Montag in Mainz. Dabei kommt dem Bundesland entgegen, dass fast keine neuen Trassen gebaut werden müssen.

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Eine von der Wirtschaftsministerin am Montag vorgestellte Studie zum Netzausbau in Rheinland-Pfalz kommt zu dem Ergebnis, dass die Netze im Rahmen des Landesziels »100 Prozent Erneuerbare« bis 2030 mit überschaubarem Aufwand ausgebaut und ertüchtigt werden können, wenn die modernsten technischen Möglichkeiten genutzt werden.

Auf die im Bundesland verbrauchte kWh umgelegt ergäbe dies über einen Zeitraum von 17 Jahren Mehrkosten von 13 Cent. Stillschweigende Voraussetzung der preiswerten Variante ist laut Ministerin Lemke aber, dass die derzeitige Technik weiter verbessert wird. Sonst könnten die Kosten bis auf 1,8 Milliarden Euro ansteigen. Dr. Thomas Ackermann, Geschäftsführer der Energynautics GmbH und Mitverfasser der Studie betont, wie wichtig die Nutzung modernster Technik beim Netzausbau ist. »Durch den Einsatz bereits heute existierender Technologien – wie regelbare Ortsnetztransformatoren, Dynamic Line Rating und Hochtemperaturseile lassen sich die Investitionen des erforderlichen Netzausbaus deutlich begrenzen.«

»Als Betreiber des Hochspannungsnetzes im nördlichen Rheinland-Pfalz müssen wir bedarfsgerecht die steigenden regenerativen Einspeiseleistungen anschließen. Netztechnische Innovationen helfen uns, unsere Aufgabe zu erfüllen. Verschiedene Technologien werden in Rheinland-Pfalz im smart country (Bitburg-Prüm) bereits erprobt und weiterentwickelt«, erklärte Dr. Joachim Pestka von der Westnetz GmbH.

Für die Landschaft werde sich der Netzausbau nicht nachteilig auswirken, glaubt Ministerin Lemke: »Der Netzausbau wird für die Menschen vor Ort nur wenig verändern. Der Ausbau der Verteilnetze bis 110 Kilovolt (KV) im Land wird tatsächlich wenig wahrnehmbar sein. In den meisten Fällen reicht der Austausch der Leitungen auf bereits bestehenden Masten aus. Auf der Ebene der 20 KV-Netze ist ohnehin Erdverkabelung die Regel.«


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