Den mit 10.000 dotierten Preis erhielt Plasmatreat als deutscher Mittelständler, der mit Innovation zum Weltmarktführer aufstieg. Die Steinhagener sind bei Atmosphärendruckplasmaanlagen Vorreiter, die u.a. bei der Beschichtung von Solarmodulen und Windkraftanlagen zum Einsatz kommen.
90 Patente, ein F&E-Etat von 12 Prozent des Umsatzes sprechen für sich. Joachim Kaltmaier, Mitglied der Konzernführung der Würth-Gruppe, erklärte anlässlich der Preisverleihung an Christian Buske, geschäftsführender Gesellschafter der Plasmatreat GmbH: »Das Unternehmen hat den Nischenmarkt der atmosphärischen Plasma-Oberflächenbehandlung unter Einsatz von Plasmadüsen erfunden und weltweit Standards gesetzt. Dass hier absoluter Unternehmergeist bewiesen wurde, zeigt das jährlich überdurchschnittlich zweistellige Umsatzwachstum.«
Der Preis wird an rasch wachsende deutsche Mittelstandsunternehmen verliehen, die mit Innovation und nachhaltigen Geschäftsmodellen den Weg an die Weltspitze geschafft haben. Ein internationales Niederlassungsnetz mit hochqualifizierten Vertriebsingenieuren, Wissenschaftlern und Technikern sichert auf drei Kontinenten in 11 Ländern mit Tochtergesellschaften und 34 Ländern mit Vertretungen die Nähe zum Markt.
Die »Openair« Plasmatechnologie von Plasmatreat ist für die zielgenaue Oberflächenbehandlung, Reinigung, Aktivierung und Beschichtung unterschiedlichster Materialien geeignet. Das Verfahren nutzt die Tatsache, dass Medien bei Zuführung von Energie die Aggregatzustände ändern, von fest zu flüssig zu gasförmig und durch Einkoppeln weiterer Energie in das gasförmige Medium zu ionisiertem Plasma, dem vierten Aggregatzustand. In Natura kommt es auf seinem sehr hohen, instabilen Energieniveau in Form von Blitzen oder Polarlichtern vor.
Beim Kontakt mit Materialien wie Metallen oder Kunststoffen verändert die Plasmaenergie deren Oberflächeneigenschaften. Zahllose Einsatzbereiche sind für das Verfahren denkbar, etwa der industrielle Einsatz lösemittelfreier Lacke und Klebstoffe, es können neue, unpolare Materialien verwendet werden und viele chemische Vorbehandlungsverfahren werden durch die Openair Plasmatechnologie obsolet. Die gute Inline-Integrierbarkeit hat die Plasmabehandlung zu einem festen Bestandteil in vielen Industrien gemacht, etwa Automotive und Transport, Elektronikfertigung, Konsumgüter, Verpackungstechnik, Life Scenes, Textilien und erneuerbaren Energien. In der Produktion von Windkraftanlagen kommt die Openair Plasmabehandlung bei der Faservorbehandlung, dem Laminierprozess, der Halbschalenverklebung und Oberflächenvergütung der Bauteile zum Einsatz.
In der Solarmodulproduktion erlaubt die plasmapolymere Nanobeschichtung von Plasmatreat absolut zuverlässig-langzeitstabile und wasserdichte Verklebungen, sowie die Ausstattung der Module mit zusätzlichen funktionalen Eigenschaften. Es werden Reflexionen gesenkt (bessere Übertragung), biologische Verschmutzungen (Moos, Algen) werden langfristig verhindert und Schmutz wird durch ultrahydrophobe Antihaftbeschichtungen abgehalten.
In der industriellen Fertigung ersetzt die Plasmabehandlung viele energieintensive und technisch aufwendige Verfahren wie z.B. beim Coil Coating (der kontinuierliche Metallbandbeschichtung). Die Openair-Plasmareinigung (Feinstreinigung) und Plasmaaktivierung erlaubt den Einsatz UV-trocknender Farben. Der gesamte Anlagenumfang reduziert sich somit um 75 Prozent. Auch das häufig nötige energieintensive Aufheizen von Beschichtungsmaterialien auf die notwendige Verarbeitungstemperatur kann durch die Plasmabehandlung entfallen.