Jetzt doch: Lange hatte Manz dem rauen Wind, der dem PV-Maschinenbau derzeit um die Nase weht, standgehalten. Nun wollen auch die Reutlinger erstmals in ihrer Unternehmensgeschichte Stellen in Deutschland streichen.
In den vergangenen Jahren hat Manz sein Geschäftsmodell frühzeitig durch die Diversifikation in den Geschäftsbereichen Display und Battery unabhängiger von einzelnen Branchenzyklen gemacht. Umsatz- und Ertragsausfälle im Geschäftsbereich Solar konnte das Unternehmen damit teilweise kompensieren.
Angesichts der anhaltend geringen Neuinvestitionen in neue Maschinen und Anlagen durch Unternehmen aus der Solarbranche hat Manz aber jetzt »die Optimierung der Organisationsstrukturen und -prozesse innerhalb des gesamten Konzerns angestoßen«, so die Formulierung in der Presseerklärung.Um die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zu sichern, will das Unternehmen nun auch 62 Stellen an den deutschen Standorten Reutlingen, Tübingen und Karlstein streichen.
»Ich sehe die nun angestoßenen Strukturoptimierungsmaßnahmen als wichtigen und notwendigen Schritt zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit unseres Unternehmens«, kommentiert CEO Dieter Manz. »Den erstmaligen Stellenabbau in unserer 25-jährigen Unternehmensgeschichte - wir haben selbst im Krisenjahr 2009 noch zusätzliche Mitarbeiter eingestellt - bedauere ich persönlich sehr. Angesichts der derzeitigen Marktsituation in der Photovoltaikindustrie sehen wir im Managementteam jedoch leider keine Alternative, um das gesamte Unternehmen erfolgreich durch diese Phase zu steuern und gleichzeitig unsere Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen. Zum Ausbau unserer Innovationsführerschaft werden wir weiterhin intensiv in Forschung und Entwicklung investieren. Dank unserer hervorragenden technologischen Positionierung in allen Geschäftsbereichen Display, Solar und Battery und den nun eingeleiteten Maßnahmen sind wir sehr zuversichtlich, im kommenden Jahr Umsatz und Ertrag in allen Geschäftsbereichen wieder steigern zu können.«
Insbesondere bei einer künftig wieder zu erwartenden Zunahme der Investitiosbereitschaft im Bereich Solar sieht Manz weiterhin Wachstumschancen. Durch die stark gesunkenen Modulpreise hat sich der Anstieg der neu installierten Leistung auf dem Photovoltaikmarkt weiterhin beschleunigt. Dadurch werden die aktuell bestehenden Überkapazitäten abgebaut und der Bedarf an neuen Produktionsanlagen werde wieder steigen, so das Unternehmen.