Stromspeicher

Lithium schlägt Blei

13. November 2014, 11:41 Uhr | Hagen Lang
Bis auf Spezialfälle ist die Lithium-Ionen-Technologie Blei-Akkumulatoren bei der Speicherung regenerativer Energien überlegen.
© EuPD Research

Die Preise für Lithium-Ionen-Speicher sinken weiter, erste Systeme erreichen Preise von 220 Euro/kWh, ein Wert, den Roland Berger 2011 erst für 2020 vorhergesagt hatte. E3/DC und EuPD Research illustrieren in dem Whitepaper »Auswahlkriterien für Batteriespeicher« die Vorteile von Lithium-Ionen gegenüber Blei-Speichern.

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Die Wirtschaftlichkeit des Einsatzes von Batteriespeichern entscheidet sich bereits bei der Auswahl der »richtigen« Technologie. Neuere Studien zeigen, dass bei den zuletzt stark gesunkenen Preisen für Lithium-Ionen-Speicher mittlerweile alles für diese Technologie spricht. Blei-Akkus sind sie hinsichtlich der Zahl der Voll-Zyklen, der Lebensdauer sowie dem Wirkungsgrad überlegen.

Das von E3/DC und EuPD Research veröffentlichte Whitepaper »Auswahlkriterien für Batteriespeicher« informiert jetzt über die Vorteile der Lithium-Technik. Selbst bei Anfangsinvestitionen werden Unterschiede zwischen Lithium und Blei kleiner, wie das Online-Magazin WIWO Green in Bezug auf Studien von Roland Berger und Pike Research berichtet. Aufgrund der Massenproduktion der Lithium-Ionen-Batterien sind heute schon die Preisprognosen von 220 Euro/kWh, die Roland Berger 2011 für 2020 aufgestellt hatte, erreicht

Zyklenzahl, Installation/Wartung, Sicherheit, Lebensdauer, Entladetiefe und Wirkungsgrad sind bei der Speichertechnologie-Auswahl wichtige Variablen. Die Zyklenzahl gibt an, wie oft ein Speicher vollständig be- und entladen werden kann. Ein durchschnittlicher Haushalt mit PV-Anlage benötigt 250 Zyklen jährlich. Lithium-Ionen-Speicher schaffen zwischen 5.000 und 7.000 Ladezyklen, Blei-Speicher 1.600 bis 3.000.

Die Blei-Technologie ist wartungsintensiv, da die Einhaltung der VDE0510 vorgeschrieben ist. Bei Bleisäure-Batterien werden bis zu 1 Kubikmeter Belüftung täglich notwendig. In den meisten Fällen ist diese aber nicht gegeben, die Hersteller übertragen die Verantwortung allein auf die Installateure, die beispielsweise die Durchführung von Kernbohrungen aus Kostengründen vernachlässigen.

Lithium-Ionen-Speicher sind wartungsfrei, benötigen aber ein wirkungsvolles Energiemanagement, um Überladung auszuschließen. Bis zu 20 Jahre kann ein Lithium-Speicher verwendet werden, dessen Lebensdauer eng an die Entladetiefe gekoppelt ist. Diese liegt zwischen 70 und 100 Prozent - Blei-Batterien schaffen 50 bis 60 Prozent. Um die gleiche Kapazität verlässlich bereitzustellen, muss eine Bleibatterie also erheblich größer dimensioniert sein, als eine Lithium-Ionen-Batterie. Darüber hinaus liegt die Lithium-Technologie mit Wirkungsgraden von bis zu 95 Prozent vorn (Blei: 86 Prozent).


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