Siemens und DONG Energy haben die Lieferung von insgesamt 300 getriebelosen Windturbinen der 6-MW-Klasse mit einer Leistung von 1800 MW zwischen 2014 und 2017 vereinbart. Die vor der britischen Küste eingesetzten Windturbinen sind mit 75 m langen Rotorblättern ausgestattet.
Damit kommen die weltweit größten Rotorblätter zum Einsatz.
»Offshore-Windenergie hat großes Potential«, sagt Michael Süß, Mitglied im Vorstand der Siemens AG und CEO des Energy Sektors. »Der Wind weht dort stärker und stetiger als an Land. Die Energieausbeute liegt um rund 40 Prozent höher. Deshalb setzen vor allem Großbritannien, Dänemark und Deutschland stark auf die Offshore-Windenergie.«
»Dieser Liefervertrag versetzt DONG Energy in die Lage, ab 2014 weitaus größere Turbinen verbauen zu können als es bisher möglich war«, sagt Carsten Krogsgaard Thomsen, amtierender Vorstandsvorsitzender der DONG Energy A/S.
DONG Energy hat bereits angekündigt, bis Ende des Jahres zwei der neuen 6-MW-Windturbinen im britischen Offshore-Windpark Gunfleet Sands zu installieren und zu testen. Diese Maschinen sind für große Offshore-Projekte konzipiert, unter anderem auch für die so genannte »Round 3« in Großbritannien. Bis 2020 sollen dort Offshore-Windkraftwerke mit einer Leistung von 18 GW entstehen, die dann rund 18 Prozent des britischen Strombedarfs decken könnten.
Die Leistung der 6-MW-Windturbine reicht aus, um rund 6000 europäische Haushalte mit Strom zu versorgen. Der Rotor hat einen Durchmesser von 154 m und überstreicht rund 18.600 qm oder die Fläche von etwa zweieinhalb Fußballfeldern. Die neue getriebelose 6-MW-Maschine ist insbesondere für den Einsatz auf dem Meer konzipiert. Mit rund 50 Prozent weniger Komponenten und einer geringeren Anzahl rotierender Teile ließ sich der Serviceaufwand deutlich reduzieren. Das trägt dazu bei, die für die Offshore-Technologie so wichtige Zuverlässigkeit weiter zu erhöhen.
Siemens und DONG Energy blicken bereits auf eine langjährige Zusammenarbeit in der Offshore-Windenergie zurück. 1991 errichteten die beiden Unternehmen den weltweit ersten Offshore-Windpark Vindeby in Dänemark, es folgten insgesamt dreizehn Projekte mit 930 Windturbinen. Derzeit arbeiten die beiden Unternehmen an der Realisierung der Offshore-Windkraftwerke Lincs, London Array und West of Duddon Sands in Großbritannien, am Anholt-Projekt in Dänemark sowie an Borkum Riffgrund 1 in Deutschland. Diese fünf Projekte allein haben eine Leistung von rund zwei GW.