Solar-Diesel-Hybrid-Anlagen

Fallender Ölpreis bremst Wachstum nur vorübergehend

20. Januar 2015, 17:32 Uhr | Engelbert Hopf

Wie das Beratungsunternehmen THEnergy in seiner jüngsten Analyse feststellt, sind Solar-(und Wind-)Anlagen an netzfernen Bergbauminen auch weiterhin extrem profitabel. Selbst bei den aktuellen Ölpreisen liegen ihre Kosten oft 50 bis 60 Prozent unter dem von Dieselstrom.

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Eine Vielzahl von Bergwerken in abgelegenen Regionen ist nicht ans Netz angeschlossen und so auf Strom von Dieselgeneratoren angewiesen. Eine besonders teure Art der Stromerzeugung, während Wind- und Solaranlagen hier besonders wettbewerbsfähig sind. In hybriden Lösungen dienen Diesel-Generatoren heute deshalb in erster Linie nur noch dazu, auf Lastwechsel reagieren zu können und die Stromversorgung auch bei geringer Sonneneinstrahlung sicherzustellen.


Vor dem Hintergrund des massiven Ölpreisverfall seit Mitte letzten Jahres, hat das Beratungsunternehmen THEnergy Gespräche mit Experten aus dem Bergbau und der Solarindustrie geführt, um das Geschäftsmodell für Solar-Diesel-Hybrid-Anlagen im Bergbau neu zu bewerten.


Ein Ergebnis dieser Interviews war, dass der Handelspreis für Diesel nur einen Teil des effektiven Dieselpreises vor Ort ausmacht. Drei Faktoren, so die Experten, kämen hinzu: Transport, Diebstahl und Steuern bzw. Abgaben. Transportkosten und Diebstahl stellten beim Transport dabei häufig die wichtigsten Aspekte dar. Ihr Fazit: In vielen Fällen ist der tatsächliche Dieselpreis mehr als doppelt so hoch wie der Handelspreis für Diesel.


Solar- (und Wind-)Anlagen an netzfernen Bergbauminen, so das Ergebnis der Untersuchung, sind deshalb weiterhin hoch profitabel. Wie Dr. Thomas Hillig, Gründer von THEnergy feststellt, lassen sich trotz dieser Feststellung jedoch folgende Entwicklungen bei den Beteiligten beobachten.


# Aus psychologischen Gründen vergleichen die Entscheider in einer Übergangszeit die Investitionsentscheidung mit den noch günstigeren Bedingungen aus der Vergangenheit.
# Stromkosten haben für Bergbauunternehmen an Bedeutung verloren.
# Die vielen Investitionsrechnungen zugrunde liegende Annahme konstant steigender Dieselpreise lässt sich auch dann kaum noch aufrechterhalten, wenn sich der Ölpreis wieder erholt.


Faktoren, die nach Einschätzung von Dr. Hillig, der Verbreitung von Solar-Diesel-Hybrid-Anlagen in der Bergbauindustrie ein gewisses Momentum nehmen. Allerdings sei davon auszugehen, dass alle bereits geplanten Anlagen auch realisiert werden.


»In naher Zukunft wird die erfolgreiche Umsetzung dieser Anlagen Vertrauen für Solarlösungen in der Bergbaubranche schaffen«, versichert Dr. Hillig, »diese Entwicklung generiert dann ein neues Momentum, das Anstoß für zahlreiche Folgeprojekte mit einem Fokus auf abgelegene Standorte und Minen mit einer langen Restlaufzeit geben wird«.


Der THEnergy-Gründer verweist zudem darauf, dass externe Investoren großen Einfluss auf den Erfolg von Solar-Diese-Hybrid-Lösungen im Bergbau haben.


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