FVEE: Wirtschaftliche Vollversorgung mit Erneuerbaren Energien ist machbar

»Es gibt keinen unsubventionierten Preis für Energie«

14. Februar 2011, 10:21 Uhr | Heinz Arnold
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Die Ziele des FVEE für 2011

Sie haben sich kürzlich für eine »maßvolle Senkung« der EEG-Umlage ausgesprochen. Was verstehen Sie unter maßvoll?

Zunächst einmal müssen wir eine Tatsache festhalten, die mich selber überrascht hat, als ich in das Thema Energiewirtschaft tiefer eingestiegen bin: Es gibt keinen unsubventionierten Preis für Energie. Bestimmte Kosten werden auf die Allgemeinheit, den Steuerzahler, abgewälzt, ob das  die Möglichkeit ist  das CO2 der fossilen Energieträger in der Atmosphäre zu entsorgen, oder die heute noch unbekannten Kosten für die Endlagerung radioaktiver Abfälle von Kernkraftwerken.

Was die EEG-Umlagen betrifft: der Ausbau der Erneuerbaren Energien ist viel schneller voran geschritten, als ursprünglich gedacht. Eine Korrektur wäre also angebracht, allerdings sollte man das nicht machen wie in Spanien, wo alles über Nacht gestoppt wurde und der Markt vollständig zusammen brach.

Welche Ziele hat sich der FVEE für dieses Jahr gesetzt?

Der FVEE ist der größte Forschungsverband außerhalb der Universitäten für Erneuerbare Energien. Wir wollen mit unseren Forschungsaktivitäten dazu beitragen, die technische Basis für die Versorgung mit Erneuerbaren Energien auf ökonomisch und ökologisch verträglicher Basis zu schaffen. Unser Ziel besteht weiterhin darin, die Forschungspolitik in der durch das Energiekonzept der Bundesregierung erforderlichen Transformation des Energiesystems zu beraten und wir hoffen, dass die zuständigen Politiker unsere Vorstellungen in ihre Entscheidungen mit einbeziehen.

Worin bestehen die Vorstellungen konkret?

Wir müssen Erneuerbare Energien wie Solarenergie, Wind, Geothermie, Wasserkraft und auch Bioenergie mit Energieeffizienz allgemein, etwa energieeffiziente Gebäuden, energieeffiziente Produktion,  in einen sinnvollen Zusammenhang bringen und ein Gesamtkonzept entwickeln, unter Einschluss der Systemanalyse. Wir haben im letzten Jahr gemeinsam erarbeitet, wie die Energieversorgung der Zukunft auf Basis Erneuerbarer Energien in Deutschland unter Einbeziehung des europaweiten Umfeldes aussehen kann und diese Informationen an die Politiker weitergegeben. Gleichzeitig wollen wir auch die Bürger über diese Konzepte aufklären, damit sie sich auf Basis dieser Informationen ihr eigenes Bild machen können. Ich würde mir wünschen, dass sie dann zu der Überzeugung kommen, dass es nicht sinnvoll sein kann, bestimmte Projekte schon von vorne herein aus Prinzip abzulehnen. Ich bin sehr optimistisch, dass es gelingt.


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