Lesermeinungen

E10 – Nichts als Widersprüche

15. März 2011, 11:29 Uhr | Heinz Arnold

Das Thema E10 hat die Gemüter in Deutschland sichtlich bewegt, wie eine Auswahl aus den Leserbriefen zeigt, die uns über die vergangene Woche erreicht haben.

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Die Leserbriefschreiber konnten zu diesem Zeitpunkt noch nichts von dem Erdbeben in Japan und seinen Auswirkungen wissen. Nun hat sich die Diskussion um die Erzeugung der Energie auf die Atomkraft verlagert. E10 dürfte deshalb in den kommenden Wochen eher eine Nebenrolle spielen.

 

E10 muss weg!

Ich sehe es etwas anders, aber dennoch pragmatisch. Es kann gedreht und gewendet werden wie es will - E10 verbessert in keinem Punkt irgendeine Energiebilanz, Ökobilanz oder welche Bilanz auch immer. Die einzige Bilanz, die im Moment positiv aussieht, ist die des Finanzministers. So teuer wie derzeit war der Sprit nie.

Ich habe gerade kopfschüttelnd ein Automagazin zur Seite gelegt, weil dort alle getesteten Neuwagen, die uns in den nächsten Jahren auf den Straßen begegnen werden, einen Durchschnittsverbrauch haben, der absolut und definitiv indiskutabel hoch ist. Solange derartige Benzinschleudern gebaut und anscheinend auch verkauft werden, brauchen wir uns um einen erhöhten Ethanolanteil keine Gedanken zu machen. Machen wir uns doch nichts vor: In dem Moment, in dem ich eine Ackerfläche bestelle, um Betriebsstoffe zu erzeugen, auf der sonst Nahrungsmittel angepflanzt würden, widerspricht das jeder menschlichen Regung. Im Umkehrschluss bedeutet das: Erst, wenn die Menschheit genug zu essen hat, kann ich mir evtl. Gedanken darüber machen, ob ich eine Zuckerrübe in den Tank stopfe - aber das wird NIE ein Diskussionspunkt sein, denn diejenigen, die das Sagen haben, haben kein Interesse daran, der Menschheit etwas zum Essen zu geben. Sonst wäre das Thema schon lange erledigt.

E10 muss weg. Was andere Länder machen oder nicht, spielt hierbei keine Rolle. Probleme lösen diese, welcher Art auch immer, ebenfalls nicht - sonst würden sie ja dargestellt. Dabei fällt die Politik ihrer eigenen Unglaubwürdigkeit zum Opfer: Sie hat in den letzten Jahrzehnten dem Bürger soviel Unwahrheiten, Lügen und schlichtweg dummes Zeug zugemutet, dass wir einfach keine Lust mehr auf so etwas haben. Noch dazu, weil es weder technisch noch wissenschaftlich (das ist eh das gleiche) ausgereift ist und vor allem kommuniziert wird.

 

Joachim Brade

 


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