Conergy hat die Ausschreibung für den Bau einer Solaranlage in Tunesien gewonnen. Die mit 210 kW zweitgrößte Solaranlage des Landes wird Strom für die Grundwasserentsalzungsanlage der Wüstenregion Ben Guardane im Südosten des Landes produzieren.
Nachdem die Entsalzungsanlage im November 2012 vom tunesischen Premierminister Hamadi Jebali eingeweiht wurde, erfolgt jetzt der Bau der Solaranlage, die bei Fertigstellung 70 Prozent des für die Entsalzung nötigen Stromes bereitstellen wird. Der Solarstrom wird komplett vom örtlichen Wasserversorger und Betreiber Sonede für die Entsalzung von täglich 1,8 Millionen Litern Trinkwassern verwendet. Das 4.000 Quadratmeter große Solarkraftwerk ist eine Schenkung der Regierung von Japan. Nach Fertigstellung werden 99 Conergy PowerPlus-Module auf Conergy SolarLinea-Gestellen jährlich 352 MWh Sonnenstrom herstellen. Der erzeugte Gleichstrom wird von 15 Conergy IPG T Wechselrichtern in Wechselstrom umgewandelt.
Insgesamt sieht Conergy-Vorstand Alexander Gorski für die Region Mittelost und Nordafrika (MENA) ein Potenzial von rund 7 GW Solarstrom bis 2020 und 37 GW bis 2030. Vorreiter dieser Entwicklung seien Saudi-Arabien und die Türkei. Auch in Tunesien setze die Regierung jetzt auf Solarstrom und plane entsprechende Investitionen. Experten rechneten dort mit einem Marktpotenzial von 200 MW bis 2020.
Die tunesische Regierung wollte ursprünglich bis 2016 1 GW aus erneuerbaren Energien jährlich erzeugen. Dieser ambitionierte Wert sollte bis 2030 sogar auf 4,7 GW gesteigert werden. Aufgrund der unsicheren politischen Lage sind diese Werte jedoch kaum noch realistisch. Trotzdem plant die tunesische Regierung, das heimische Energienetz weiter auszubauen um langfristig den Stromtransport nach Europa und die Nachbarstaaten zu ermöglichen.