»Es ist nicht die Vergütung für PV, die die Strompreise belastet, sondern die einseitige Befreiung der großen Stromverbraucher von der EEG-Umlage«, sagt Prof. Dr. Hubert Weiger, Vorsitzender des Bund Naturschutz in Bayern.
Wie eine kürzlich erschienene Studie des Instituts für Zukunfts-Energie-Systeme (IZES) belegt, stammt ca. ein halber Euro Cent pro KWh in der EEG-Umlage aus Kosten, die nicht mit dem Zweck der Erneuerbaren Energien übereinstimmen. Zum Beispiel tragen die Großen Stromverbraucher nur mit 0,05 Euro Cent pro KWh zur Umlage des EEG bei, während die privaten Haushalte und der Mittelstand in 2012 eine Umlage von 3,59 Euro Cent pro KWh zahlen.
Aus Sicht von Weiger sind die Angriffe auf das Erneuerbare Energien Gesetz und den Strom aus der PV fachlich und wirtschaftlich unverständlich. So produziert die PV wertvollen Spitzenstrom, den heute noch teure konventionelle Kraftwerke produzieren. Jedoch seien die Preisspitzen umso geringer, je mehr Strom die PV in der Spitzenbedarfszeit mittags produziere und anbiete. »Mehr Strom aus PV bedeutet also eine langfristige Stabilisierung der Kosten für die Stromversorgung in Deutschland«, so Weiger.
Ein weiterer Schritt sei die Abschaffung der derzeit geltenden Ausnahmeregelungen für energieintensive Betriebe. Laut Angaben des Bundesumweltministeriums ergäbe das für 2012 anstatt einer EEG-Umlage von 3,59 Euro Cent je KWh eine Umlage von nur ca. 2,6 Euro Cent je KWh. »Es ist nicht die PV, sondern vor allem die einseitige Bevorteilung der Großindustrie auf Kosten des Mittelstandes, die den Industriestandort Deutschland gefährdet - denn der Mittelstand schafft Innovation und Arbeitsplätze«, so Weiger.
Selbst im Winter, an sonnigen Tagen mittags, bringt die PV bereits ein Viertel der Stromleistung in Bayern. Zudem ist PV-Strom bereits heute teilweise billiger als der normale Haushaltsstrom und an vielen Tagen kostengünstiger als der Spitzenstrom an der Leipziger Strombörse.