Zunehmender Sonnenschein im Frühjahr kurbelt auch die Solarstrom-Produktion der mittlerweile über 1,3 Mio. Solaranlagen in Deutschland wieder deutlich an. Zeit für einen Frühjahrs-Check, rät der BSW.
»Solarstromanlagen sind zwar sehr wartungsarm und ihre Komponenten sind auf Langlebigkeit ausgelegt. Dennoch sollten die Betreiber ihre Photovoltaik-Anlagen regelmäßig prüfen«, empfiehlt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW-Solar). »Gerade nach dem langen Winter mit viel Schnee ist ein Frühjahrs-Check ratsam, damit Betreiber von Photovoltaik-Anlagen noch mehr Freude am eigenen Solardach haben können.«
Der Bundesverband Solarwirtschaft hat für Besitzer von kleinen Aufdachanlagen einige Tipps zum Frühjahrs-Check zusammengestellt.
Stromerzeugung prüfen
Am Stromzähler lässt sich ablesen, wie viel Elektrizität die Photovoltaik-Anlage erzeugt, am Wechselrichter, der den Strom für den Hausgebrauch umwandelt, kann die aktuelle Anlagen-Leistung abgelesen werden. Auf beiden Wegen lässt sich prüfen, ob die Ertragskraft der Anlage im Rahmen des Üblichen liegt. Einige Wechselrichter oder Zusatzgeräte können die Stromproduktionsdaten über einen längeren Zeitraum speichern und erlauben eine verfeinerte Analyse. Einige Anbieter ermöglichen sogar die Fernüberwachung per Internet oder mit Apps auf Smartphones.
Bei einem deutlichen Absinken der Leistung unter den erwartbaren Wert oder gar einem Ausfall der Anlage sollte ein Experte – in der Regel der Installationsbetrieb – hinzu gezogen werden. Bei geringen Ertragseinbußen könnten Module auch lediglich verschmutzt sein.
Solarmodule in Augenschein nehmen
Manchmal können starker Wind oder große Mengen Schnee einer Photovoltaik-Anlage zusetzen. Deswegen ist es nach Stürmen oder der Schneeschmelze ratsam, das Modulfeld genau anzuschauen oder sogar zu fotografieren und die Bilder hinterher an einem Computer genauer betrachten: Stehen Module vor, sind sie verrutscht oder gar gebrochen? Bei offensichtlichen Schäden sollte unbedingt der Fachinstallateur hinzugezogen werden, um Schlimmeres zu vermeiden.
Reinigung sollten Fachleute übernehmen
Die Photovoltaik-Module sind mit einem speziellen Solarglas vor Verschmutzung geschützt. Viele Ablagerungen waschen sich von allein beim nächsten Regen ab. Falls Laub und Zweige auf den Modulen liegen bleiben oder falls Vogelkot und Blütenpollen die Module bedecken, kann dennoch eine Reinigung sinnvoll sein. Die Reinigung einer Anlage auf dem Dach ist für Laien gefährlich. Außerdem kann bei unsachgemäßem Vorgehen die Anlage beschädigt werden. Daher sollten die Arbeiten auf dem Dach von einem Reinigungsexperten ausgeführt werden. Die Module dürfen dabei nicht betreten werden. Wie oft Anlagen gereinigt werden müssen, hängt stark vom Standort ab. Bei Anlagen im Stadtgebiet sollte ein Zwei-Jahres-Rhythmus ausreichen.
Photovoltaik-Anlage durchmessen lassen
Bei der Inbetriebnahme überprüft der Installateur durch Messung die volle Funktionstüchtigkeit der Photovoltaik-Anlage. Diese Messung sollte regelmäßig, spätestens aber nach vier Jahren wiederholt werden. Die Fachkraft prüft die Photovoltaik-Anlage dabei auf Herz und Nieren. So können auch Mängel entdeckt und anschließend beseitigt werden – beispielsweise Kabelschäden–, die bei der Sichtprüfung nicht auffallen.