1,8 Millionen Solarwärmeanlagen in Deutschland

Bestand an Solarthermieanlagen seit 2006 verdoppelt

25. Februar 2013, 14:59 Uhr | Hagen Lang
© BSW

Der Solarthermiemarkt ist dabei, die Einbrüche der Wirtschaftskrise 2008 wettzumachen. 2012 wurden 1,15 Mio. qm Kollektorfläche in 145.000 Solarthermieanlagen neu aufgebaut. Derzeit sind damit in Deutschland 1,8 Mio. Solarwärmeanlagen in Betrieb.

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Damit erreichte der Markt wieder das Niveau des Jahres 2010, wie der Bundesindustrieverband Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik (BDH) und der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) mitteilen. Der Bestand an Solarthermieanlagen habe sich damit seit 2006 (0,94 Mio. Anlagen) annähernd verdoppelt, jedoch bleibt der Solarthermie-Markt 2010 noch deutlich unterhalb der Rekordwerte des Boomjahres 2008.

Die öffentlich diskutierten Förderkürzungen für Solarstrom betreffen nicht die Förderung von Solarthermieanlagen, wie die Verbände betonen. Die Konditionen der vom Bundesamt für Wirtschaft (BAFA) gewährten Zuschüsse im Marktanreizprogramm für Erneuerbare Energien wurden erst im letzten Jahr verbessert. Bei einer besonders umweltfreundlichen Kombination einer Solarthermieanlage mit einer Pelletsheizung winken weitere attraktive Zuschüsse und ab März 2013 gewährt die KfW zusätzliche zinsgünstige Kredite, die mit den BAFA-Zuschüssen kombiniert werden können (Programm-Nr. 167).

Deshalb empfiehlt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW-Solar: »Wer 2013 seine Heizung modernisiert, sollte unbedingt die Installation einer Solaranlage zur Heizungsunterstützung und Warmwasserbereitung ernsthaft prüfen und nach den attraktiven staatlichen Zuschüssen und Finanzierungsmöglichkeiten fragen.«

Im gewerblichen Bereich ist derzeit ein Trend hin zur Gewinnung solarer Prozesswärme erkennbar, weil relevante Teile der benötigten Wärme im Niedrig- und Mitteltemperaturbereich durch Solarwärme-Anlagen gewonnen werden können. In Kombinationssystemen mit Gas- und Brennwertkesseln, Wärmepumpen und Holzzentralheizungskesseln lassen sich Hybrid-Heizungen mit hoher Effizienz realisieren.

Während der Anteil erneuerbarer Energien im Strommarkt bei 25 Prozent liegt, beträgt ihr Anteil am Wärmemarkt in Deutschland erst rund 11 Prozent. Deshalb fordern die Verbände BDH und BSW-Solar die Parteien auf, nach der Wahl durch verbesserte staatliche Förderungen die Rahmenbedingungen für einen Durchbruch der regenerativen Wärme zu schaffen.


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