Wie der Bundesverband Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar) mitteilt, hat sich der Zubau von Photovoltaik-Leistung im letzten Jahr mehr als halbiert. BSW fordert ein Umsteuern der Bundesregierung.
Nachdem die Preise für Module im letzten Jahr unter die Herstellungskosten gefallen waren und nur noch chinesische Hersteller dank kommunistischer Kreditlinien »schwarze Zahlen« schrieben, hatte die Europäische Union eine Preisuntergrenze festgelegt. Derweil sinkt die Solarstromförderung nach geltender Gesetzeslage weiterhin monatlich um 1,4 Prozent, was nicht mehr durch Preisreduzierungen der Module zu kompensieren ist und sich beim Zubau bemerkbar macht. Aufgrund der Niedrigpreise für PV-Module sollte die Förderung von PV-Anlagen jetzt wieder verstärkt werden, so BSW-Solar. »Es kann doch nicht sein, dass wir den Ausbau der Solarenergie ausgerechnet jetzt abwürgen, wo die Photovoltaik so preiswert geworden ist. Runter von der Bremse!«, sagte BSW-Solar-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig.
Solaranlagen produzierten 2013 29,7 Milliarden Kilowattstunden (kWh) Strom, was einem Anteil von rund 5 Prozent des deutschen Stromverbrauchs entspricht. Die neu installierte Solarstromleistung sank von 7,6 Gigawattpeak (GWp) im Jahr 2012 auf rund 3,3 GWp 2013. Besonders starke Einbrüche verzeichnete der Zubau von PV-Anlagen über 10 KWp gegenüber dem Vorjahr (minus 60 Prozent) sowie das Kraftwerkssegment im Megawatt-Maßstab (minus 64 Prozent). Das Kleinanlagensegment blieb demgegenüber mit minus 12 Prozent relativ stabil.
Der Bundesverband Solarwirtschaft strebt nach wie vor eine Verdoppelung des Solarstromanteils auf rund 10 Prozent am deutschen Strombedarf bis zum Jahr 2020 an. Bis 2030 hält er einen Anteil von mindestens 20 Prozent für realisierbar. »Der weitere Ausbau der Solarenergie zur tragenden Säule der Energieversorgung ist klimapolitisch unverzichtbar und inzwischen bezahlbar. Jetzt gilt es, das beachtliche Potenzial der Solarenergie für die Energiewende zu nutzen“, so Carsten Körnig.