EMH metering

Vom elektronischen Zähler zum Smart Meter Gateway und Smart Grid

11. Oktober 2013, 13:52 Uhr | Heinz Arnold
© EMH metering

Seit der Firmengründung hat die EMH metering schon einige interessante Phasen in der Entwicklung des Marktes für elektronische Zähler und Smart Meter durchlebt. Trotz eines schwierigen regulatorischen Umfelds konnte das Unternehmen kontinuierlich wachsen und setzt weiter auf Expansion - sowohl geografisch als auch in neuen Märkten wie Smart Grid.

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Elektronischer Haushaltszähler ED300L von EMH metering
Den elektronische Haushaltszähler ED300L hat EMH metering für die Montage an konventionellen 3-Punkt-Zählerplätzen (Dreipunkt-Zähler/3.Hz) entwickelt. Je nach Ausführung kann der Zähler als Ein- oder Zweitarifzähler arbeiten.
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Als die EMH metering 1991 in Hamburg an den Start ging, profitierte das neue Unternehmen vom langjährigen Know-how, das die EMH Energiemesstechnik über viele Jahre bereits aufgebaut hatte. Denn dieses Unternehmen tummelte sich schon seit Mitte der 80er-Jahre in einem besonderen Marktumfeld: Es entwickelte Techniken und Geräte, um Zähler zu prüfen. Zählerhersteller und staatlich anerkannte Prüfstellen konnten sich hier die Stationen zulegen, um zu überprüfen, ob ihre Produkte die geforderten Spezifikationen einhalten.

Nach dem Fall der Mauer in Deutschland standen die Zeichen auf Expansion, und die EMH Energiemesstechnik griff die Gelegenheit beim Schopfe, um in neue Märkte vorzudringen. Und auch der Zählermarkt selber entwickelte sich fort: Neue Tarifsysteme machten die Entwicklung elektronischer Zähler erforderlich, die auf Basis von Mikroprozessorsystemen arbeiteten. Die EMH Energiemesstechnik beschloss also, solche elektronischen Zähler zu entwickeln und sich damit ein zweites Standbein aufzubauen. Daraus entstand 1991 das heute vollständig unabhängige Unternehmen EMH metering GmbH mit Hauptsitz in Gallin in Mecklenburg-Vorpommern. Erstes Ergebnis dieser Aktivitäten war  ein Spezialzähler LZ96. Den ersten Prototypen dieses Zählers zeigte das Unternehmen auf der Interkama in Düsseldorf. »Damit haben wir als Newcomer gleich für einiges Aufsehen gesorgt«, erinnert sich Norbert Malek, technischer Geschäftsführer von EMH metering, noch heute lebhaft an das Ereignis: »Es handelte sich um einen der ersten vollelektronischen Zähler auf dem Markt, ein für damalige Verhältnisse echter Meilenstein.«

An den Spezialzählern arbeitete EMH metering dann kontinuierlich weiter und integrierte immer neue Funktionen: zunächst den Viertel-Stunden-Maximum-Tarif, dann implementierten die Ingenieure den ersten von der PTB zugelassenen Lastprofilspeicher, gefolgt von einem Jahreslastgang-Speicher. Schließlich  folgten Rundsteuerempfänger und Tarifschaltuhr, so dass kein zweites Gerät zur Tarifschaltung mehr erforderlich war. Als dann die IC-Hersteller die passenden 16-Bit-A/D-Wandler auf den Markt brachten, konnten weitere Funktionen in die Geräte integriert werden. Dazu zählte die Berechnung von Blind-, Schein- und Wirkleistung.

Ein wichtiger Schritt war auch Ende der 90er-Jahre die Umsetzung der VDEW-Lastenheft-Zähler. Außerdem streckte das Unternehmen die Fühler in den Industriemarkt aus und entwickelte verschiedene Typen Hutschienenzähler, »jetzt ein wichtiger Geschäftszweig für uns«, so Malek. Der Einstieg in die Haushaltszähler machte sich ebenfalls im Geschäftsergebnis bemerkbar, allerdings zunächst weniger durch Verkaufszahlen in Deutschland, denn, so Malek: »Der deutsche Markt für hochwertige elektronische Zähler entwickelt sich erst jetzt allmählich.« Dafür aber freut er sich über Erfolge außerhalb Europas, wo die Zähler bereits in höheren Stückzahlen Einzug gehalten haben.

Smart Meter Gateway

Für Deutschland sieht es jetzt  so aus, als würde sich das Roll-out-Szenario konkretisieren. Erst kürzlich stellte das BMWi die Kosten-Nutzen-Analyse von Ernst & Young vor. Danach soll die Schwelle für EEG-Anlagen von 7 kW auf 0,25 kW Anschlussleistung gesenkt und steuerbare Anlagen nach §14a EnWG in die Pflichteinbauten einbezogen werden. Die schon jetzt feststehenden Pflichteinbaufälle und die sich daraus nun abzeichnende Rollout-Verordnung bedingen die Entwicklung entsprechender Smart Meter Gateways (SMGw), die elementarer Bestandteil der intelligenten Messsysteme sind. Um ihren Kunden einen derart technologisch anspruchsvollen und innovativen Baustein für das zukünftige Energieversorgungssystem in Form eines BSI-konformen SMGw anbieten zu können, entwickelt die EMH metering derzeit ein Smart Meter Gateway konform zu den teilweise bereits fertig gestellten Lastenheften des FNN. Das vorgeschriebene Zertifizierungsverfahren ist schon eingeleitet und die Zertifizierung beantragt.

»Mit den Smart Meter Gateways und den von EMH metering in der Entwicklung befindlichen neuen FNN-Basiszählern wollen wir den Anwendern eine durchgängige, zukunftssichere Lösung für Messsysteme und zukunftssichere Messeinrichtungen zur Verfügung stellen, die die Ferraris-Zähler ersetzen werden«, sagt Heinz Klimpke, Vertriebsleiter Deutschland von EMH metering.

Wie wird sich ein mittelständisches Unternehmen künftig auf dem hart umkämpften Metering-Markt behaupten können? Grundlage ist die ausgereifte Technik. Beispielsweise um hochpräzise und langzeitstabile Zähler der Klasse 0,2 für den Einsatz in Übertragungsnetzen entwickeln und liefern zu können. Die Technik ist die Basis für den künftigen Erfolg. »Wir müssen auf Kundenbedürfnisse flexibel reagieren können, dazu eine exzellente Qualität liefern und die gestellten Anforderungen zügig umsetzen. Als mittelständisches Unternehmen können wir das«, so Malek. Denn immer wieder gibt es spezielle Anforderungen, die kleinere Änderungen an den Geräten erfordern. Die kurzen Entscheidungswege innerhalb des Unternehmens erlauben es, auf solche Änderungswünsche sehr schnell einzugehen. Außerdem ist EMH metering auch in den Stückzahlen flexibel. Das breite Produktspektrum reicht von Spezialzählern, die in Mengen unter 10 Stück gefertigt werden bis zu intelligenten Haushaltszählern, deren Stückzahlen schnell mal 100.000 Einheiten übersteigen können. »Letztendlich arbeiten wir sehr eng mit unseren Kunden im Hinblick auf Zählerspezifikationen für Neuentwicklungen zusammen und orientieren uns an deren Bedürfnissen und Anforderungen. Das sehen wir als eine unserer Stärken an«, erklärt Malek.


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