Eingriffe erhöht

Netzbetreiber MITNETZ STROM muss Regenerative zwangsdrosseln

24. Januar 2014, 15:20 Uhr | Hagen Lang
MITNETZ stellt im Osten Deutschlands die Stromversorgung für 2,5 Millionen Einwohner sicher. Das 76.000 Kilometer lange Stromverteilnetz erstreckt sich über Teile Brandenburgs, Sachsens, Sachsen-Anhalts und Thüringens.
© MITNETZ

Der enviaM-Netzbetreiber MITNETZ STROM, der größte regionale Verteilnetzbetreiber in den neuen Bundesländern, musste die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien 2013 159 Mal drosseln, eine Steigerung um 64 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Diesen Artikel anhören

Die Stromerzeugung in der Region der Brandenburg war mit 151 Drosselungen am häufigsten betroffen. Schwerpunkte waren die Regionen Cottbus, Spremberg-Hoyerswerda-Weißwasser, Jessen-Herzberg-Falkenberg und Ortrand-Bernsdorf. 

»97 Prozent der Anlagen zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien im Binnenland sind an das Verteilnetz, sprich das Hoch-, Mittel- und Niederspannungsnetz, angeschlossen. Der Ausbau der erneuerbaren Energien schreitet nach wie vor schneller voran als der Ausbau der Netze. Damit es nicht zu Netzengpässen kommt, sind wir gezwungen, die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien immer öfter zu drosseln«, so Dr. Adolf Schweer, Technischer Geschäftsführer der MITNETZ STROM.

MITNETZ STROM forciert derweil den Netzausbau, erklärt Scheer: »In 2013 konnten wir die erneuerte Hochspannungsleitung zwischen Falkenberg und Jessen in Betrieb nehmen. Auch 2014 werden sich unsere Aktivitäten auf den Raum Jessen konzentrieren. Unter anderem beginnen wir gemeinsam mit dem Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz Transmission, ein neues 380/110-Kilovolt-Umspannwerk bei Jessen zu bauen

Verzögert wird der Netzausbau vor allem durch die langen Planungs- und Genehmigungszeiten sowie Bürgerproteste. Positive Impulse gehen dagegen vom neuen Netzausbauplan für das Hochspannungsnetz aus, auf den sich die sieben größten Verteilnetzbetreiber Ostdeutschlands 2013 verständigt haben. Dieser sieht unternehmens- und länderübergreifend ein koordiniertes Vorgehen beim Netzausbau vor.

Rückenwind erhofft sich Schweer auch von der neuen Bundesregierung. »Im Koalitionsvertrag ist erstmalig erwähnt, wie wichtig die Verteilnetze für die Umsetzung der Energiewende sind und dass ihr Ausbau vernünftig finanziert werden muss. Erfreulich ist, dass die große Koalition den Ausbau der erneuerbaren Energien an den Ausbau der Netze koppeln will und verbindliche Ausbauziele festgelegt hat«, so Schweer abschließend.

 


Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Netze (Smart Grid)