Das intelligente Energiemanagementsysteme auch dörflichen Strukturen Einsparungen bringen, hat das erfolgreich abgeschlossene Projekt »Energiemanagementsystem Eichhof« des Fraunhofer Instituts für Energiesystemtechnik Kassel auf dem Gelände des Landesbetriebs Landwirtschaft Hessen demonstriert.
Der Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH), eine Informations- und Weiterbildungseinrichtung des Landes am Eichhof bei Bad Hersfeld besitzt ein ähnliches Energiebedarfsprofil wie ein Dorf. Er verfügt über viele weiträumig verteilte Einheiten, Ställe, Wohn und Verwaltungsgebäude, Werkstätten, Labore sowie eine Infrastruktur zur Trocknung und Silage.
Verbraucher werden teils automatisch über ein Energiemanagementsystem geschaltet (so das Rührwerk für das Rühren von Gärresten), teils manuell gestartet, wie eine Schrotmühle zur Produktion von Tierfutter, die Güllepumpe sowie Öfen zur Verbrennung von Laborproben und eine Spülmaschine im Laborbereich. Teil des »Testsystems« waren auch drei Photovoltaikanlagen mit ihren fluktuierenden Einspeisungen sowie eine biogasbetriebene Mikrogasturbine.
In der viermonatigen Testphase wurden zwei Dienstleistungen getestet und je die Messwerte des gemanagten, denen des ungemanagten Betriebes gegenübergestellt. In zwei Managementmodellen, dem Modell »Variable Tarife« und dem Modell »Spitzenlastmanagement« konnten jeweils Einsparungen gegenüber dem ungeregelten Betrieb erreicht werden. Das Modell »Spitzenlastmanagement« erbrachte eine Minimierung der Spitzenlast, die sich in einer Reduzierung der Gesamtkosten i.H.v. sieben Prozent sowie des Leistungspreises um 20 Prozent niederschlug. Im Modell »Variable Tarife« wurde der Verbrauch auf die Spotmarktpreise der Leipziger Strommarktbörse abgestimmt und bevorzugt Niedrigtarifzeiten genutzt. Damit war eine Senkung der Stromkosten um neun Prozent erreicht und die Lastspitzen reduziert werden
»Beide Modelle haben den Praxistest bestanden. Über eine gezielte Steuerung auch vergleichsweise kleiner Verbraucher kann man viel erreichen«, resümiert Gruppenleiter und EMSE-Projektbetreuer Jan Ringelstein.