IoT in der Praxis

Optimierte Prozesse für Hersteller und Logistiker

14. März 2018, 15:18 Uhr | Hagen Lang
Evertracker-CEO und Mitgründer Marc Schmitt weiß, dass Hersteller und Logistiker ihre Prozesse mit der Evertracker-Plattform besser verstehen und optimieren können.
© Evertracker

Der Startup Evertracker stattet immer mehr große Unternehmen mit seiner Plattform-Technologie aus, die GSP-Sensoren mit Künstlicher Intelligenz und IoT-Software-Anwendungen verbindet. Wir werfen einen Blick auf praktische Einsatzorte.

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Erst vor Kurzem wurde das Hamburger Startup Evertracker vom Startup-Hub weXelerate unter 1000 Bewerbern aus aller Welt ausgewählt, um mit internationalen Mentoren wie Google, Microsoft, Venture-Partnern und Investoren an einem viermonatigen Accelerator-Programm in Wien teilzunehmen. Kurz darauf schafften es die Hamburger unter die Finalisten bei den „Start-Up Innovation Awards“, die auf der Post-Expo in Genf gekürt wurden.

Evertracker hat künstliche Intelligenz mit GPS-Sensoren in einer IoT-Plattform kombiniert, die Logistikern volle Transparenz über Wertschöpfungsketten in Echtzeit bietet und vorausschauende Analysen für eine effiziente Organisation der Warenströme ermöglicht. Die eigentlich für Logistikunternehmen entwickelte Plattform findet vor allem bei großen Herstellern Anhänger, die volle Transparenz über ihre Abläufe wollen, aber auch bei Post-Unternehmen, die ihre Prozesse und Ressourcennutzung optimieren wollen. Beispielhaft sollen hierfür die folgenden (anonymisierten) Use-Cases stehen.

Autohersteller

Ein Autohersteller nutzt die Technologie von Evertracker, um seine Logistikprozesse zu digitalisieren. Ca. 100 mit Batterien ausgestattete GPS-Sensoren wurden an Rollwagen, Gitterboxen und Container montiert und sammeln Bewegungsdaten, die in Evertrackers IoT-Plattform mittels künstlicher Intelligenz zu Bewegungsmustern aufbereitet und visualisiert werden. Sichtbar werden für den Kunden Laufzeiten (z.B. vom Firmenort zum Lieferanten und zurück), Standzeiten, erwartete Ankunftszeiten, exakte Standorte. Verlassen die Waren erlaubte Aufenthaltsorte, können Alarme ausgelöst werden. Der Kunde erhält durch die mit Evertracker gewonnenen Informationen absolute Transparenz über seine Prozesse, kann diese bewerten und optimieren. Nach Abschluss der Pilotphase soll die in die Software-Landschaft des Unternehmens integrierte Plattform von Evertracker die Prozesse selbstständig managen.

Automotive-Hersteller

Ein Automotive-Hersteller setzt die Plattform von Evertracker zum Track and ­Trace hereinkommender Lieferanten-Touren ein, wodurch sie täglich transparent überwacht werden und die Kontrolle über die Prozesskette gesteigert und prädiktive Analytik möglich wird. Der Kunde hat 100 GPS-Geräte in ausgewählten Fahrzeugen von Logistik-Providern platziert. Ihre Realtime-Daten werden von Evertrackers Machine-Learning-Plattform analysiert. Sie errechnet nach kurzer Zeit die erwarteten Ankunftszeiten für die Touren. Dabei berücksichtigt die Plattform Faktoren wie Wetter und Verkehrsaufkommen und lernt mit zunehmender Datenmenge. Bei Regen und einer Temperatur knapp über dem Gefrierpunkt berechnet Evertracker für die Tour gegenüber einer Schönwetterfahrt z.B. eine um 15 Minuten längere Fahrtzeit. Der Kunde verspricht sich vom Einsatz neben der Echtzeit-Transparenz über eingehende Lieferungen eine organisatorische Optimierung derselben, um die Wartezeiten bei Ladeprozessen zu minimieren. Auch hier ist geplant, Evertracker die Prozesse künftig selbstständig managen und optimieren zu lassen.


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