Ohne Luftverschmutzung und leise fliegen - was sich wie ein Traum anhört, konnte gestern am Bremer Flughafen live erlebt werden. Denn dort machte kurz ein elektrisch angetriebenes Flugzeug Station.
Der Pilot Uwe Nordmann des Elektroflugzeugs nahm am gestrigen Nachmittag Bremens Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt (Linke) zu einem kleinen Rundflug mit. Mit der Maschine des Typs »Elektra Trainer« flogen sie über das Stadtgebiet von Bremen und landeten dann wieder auf dem Flughafen.
In die Maschine passen zwei Menschen. Das Flugzeug hat nach Herstellerangaben eine Reichweite von 300 Kilometern und kann rund 2,5 Stunden in der Luft verbringen. Die Fluggeschwindigkeit beträgt 120 Kilometer pro Stunde, maximal sind rund 170 km/h möglich. Mit einer Lautstärke von unter 50 Dezibel ist die Maschine leise.
Das Unternehmen Elektra Solar aus Landsberg am Lech in Bayern entwickelte das Ultraleicht-Flugzeug mit Batterieblöcken. Eine Verkehrszulassung hat der E-Flieger dem Hersteller zufolge seit Anfang 2023. Ende August vergangenen Jahres landete die zweisitzige Maschine am Flughafen Hannover – auch dort war es die erste Landung eines vollelektrischen Flugzeugs.
Wegen der verheerenden Klimabilanz des Luftverkehrs sucht die Branche nach umweltfreundlicheren Wegen zu fliegen. E-Flugzeuge könnten in Zukunft einen Teil dazu beitragen – etwa auf Kurzstrecken, denn bislang sind die Reichweiten vergleichsweise gering. Experten gehen davon aus, dass die Technologien zügig weiterentwickelt werden.
Der Geschäftsführer des Flughafens Bremen, Marc Cezanne, nannte den ersten Start eines elektrischen Flugzeuges in Bremen ein wichtiges Signal. »Die Flugzeugindustrie entwickelt neue und nachhaltige Antriebe. Wir als Airport Bremen wollen die notwendige Infrastruktur für die Fluggesellschaften und Hersteller bereitstellen, um nachhaltiges Fliegen zu ermöglichen.«