Nicht nur die Pflanzenzucht kann der Bonirob wesentlich beschleunigen. Auch die alltägliche Arbeit auf dem Feld erleichtert der Agrarroboter. Anhand der Blattformen unterscheidet er Nutzpflanzen von Unkraut. Mit Hilfe eines Rammstabs beseitigt er Unkraut mechanisch statt mit Gift. Unerwünschte Pflanzen werden einfach und mit hoher Geschwindigkeit in den Boden gerammt.
Zunehmende Intelligenz durch maschinelles Lernen
Mit Blick auf die vielfältige Flora kommt der automatischen Bilderkennung des Bonirobs eine wesentliche Rolle zu. »In frühen Stadien ähneln sich zum Beispiel die Blätter von Möhren und Kamille sehr«, sagt Albert. Deshalb muss er dem Bonirob das Lernen und Erkennen von Blattformen lehren. Wie »erklärt« man aber einem Robotersystem die Formen eines Möhrenblattes? Albert und sein Team nutzen dafür das sogenannte maschinelle Lernen. Dabei erfasst die Technik viele Bilddaten, in denen die Bosch-Forscher die Unkräuter markieren. »Der Bonirob lernt so mit der Zeit, immer besser anhand Parameter wie Blattfarbe, -form und -größe zwischen gewünschten und unerwünschten Pflanzen zu unterscheiden«, so Albert.
Neues Geschäft durch agile Teams
Robotik-Experte Albert und sein Team entwickeln den Agrarroboter im unternehmenseigenen Start-up Deepfield Robotics, das 2014 aus einem Team der zentralen Bosch Forschung hervorging. Der Bonirob geht auf ein vom Bundeslandwirtschaftsministerium gefördertes, öffentliches Verbundprojekt zurück. Dafür haben Experten von Bosch, der Hochschule Osnabrück und dem Landmaschinenhersteller Amazone zusammengearbeitet. Inzwischen hat Bosch die Weiterentwicklung des erfolgreichen Hightech-Werkzeugs unter dem Dach der Robert Bosch Start-Up GmbH übernommen. Beim »2015 euRobotics Technology Transfer Award« auf dem Europäischen Robotik-Forum in Wien wurde der Bonirob im Frühjahr ausgezeichnet. Im September 2015 hat der Agrarroboter von Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt den Deutschen Innovationspreis Gartenbau in der Kategorie Technik erhalten.