Was aktuelle technische Trends betrifft, herrscht unter den befragten Branchenkennern Einigkeit: Das Thema Rückspeisefähigkeit gewinnt an Bedeutung. So berichtet Keim von einer inzwischen hohen Nachfrage nach bidirektionalen Geräten im Leistungsbereich ab 5 kW. »Diese Geräte vereinfachen den Prüfaufbau erheblich«, wie er erläutert, »weil es nicht notwendig ist, zusätzlich zur Quelle auch noch eine Senke in den Aufbau zu integrieren.«
»Vor dem Hintergrund steigender Anforderungen an die Energieeffizienz geht es immer häufiger darum, die auftretende Rückspeiseenergie nicht einfach über Hochlastwiderstände zu verheizen«, erläutert Fischer, »sondern es wird versucht, diese Energie zwischenzuspeichern und wieder zu nutzen.« TDK-Lambda hat dazu vor kurzem einen bidirektionalen DC/DC-Wandler auf den Markt gebracht. Ursprünglich zum Zwischenspeichern von Rekuperationsenergie konzipiert, eignen sie sich auch zum Einsatz in Energiespeichern für PV-Anlagen.
Auch Kern beobachtet den Trend zur Rückspeisefähigkeit. Nach seiner Einschätzung beschränkt sich dies aber bislang auf High-Power-Anwendungen. »Die Rückspeisung bei Low Power ist dagegen bislang nicht wirklich wichtig.« Dass dieser Trend im europäischen Ausland bislang noch nicht angekommen ist, führt er auf die dort zum Teil erheblich niedrigeren Strompreise zurück. Für Horrig beschränkt sich der Trend der Rückspeisefähigkeit jedoch nicht nur auf Anwendungen im Bereich alternative Energiequellen, sondern ganz praktisch auch in der Produktion: »Wenn ich eine rückspeisende 10-kW-DC-Last beispielsweise im Burn-in im Zweischichtbetrieb einsetze, dann hat sich diese Investition in ein, eineinhalb Jahren vollständig amortisiert.«