Dr. Lutz Baumann, SRT Resistor Technology:
»Die Produktion läuft derzeit normal weiter. Wir haben natürlich zum Schutz der Mitarbeiter einige Zusatzvorkehrungen getroffen, wie verstärkte Reinigung, Bereitstellung von Hand-Desinfektions-Möglichkeiten, zusätzliche tägliche Desinfektionen (Türgriffe, Bedienoberflächen, Handläufe und Ähnliches). Darüber hinaus haben wir alle Dienstreisen abgesagt. Es gibt keinen Zutritt von Besuchern (außer fürs Tagesgeschäft notwendige Dienstleister). Bereitstellung von Mundschutz und Einweghandschuhen für die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen.
Zusätzlich werden laufend die Lieferketten geprüft und Sicherheitsbestände aufgebaut. Bei freien Kapazitäten werden Aufträge vorgezogen, um spätere eventuelle (aber nicht zu hoffende) Personalausfälle abzupuffern.
Vertrieb und Management sind auf Home-Office vorbereitet (aber nicht vorbeugend – die Produktionsnähe ist bei uns weiterhin wichtig). Ausfälle durch fehlende Kinderbetreuung sind derzeit nicht zu verzeichnen (liegt aber an der Mitarbeiterstruktur). Kurzarbeit ist kein Thema, wir arbeiten unter Volllast, unsere Auftragslage entspricht dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Solange das Umfeld noch funktioniert (wie etwa Versanddienstleister und ausgelagerte Prozesse) können wir »normal« weiter produzieren.
Das größte Risiko sind vom Virus betroffene Mitarbeiter oder deren Familienangehörige und damit verbundene Quarantäne-Maßnahmen (ich bleibe optimistisch und gehe nicht von schweren Krankheitsverläufen aus, was natürlich noch schlimmer wäre).
Das Thema der staatlichen Unterstützung durch Kredite hängt einerseits von der Branche und andererseits von der betroffenen Firma ab. Wenn ein Überleben danach gesichert ist (nach Corona), ist der Kredit sicherlich sehr sinnvoll, die Praktikabilität hängt von der Durchführung, den notwenigen Voraussetzungen, der Handlungsgeschwindigkeit und dem bürokratischem Aufwand ab.«