Die Software ist meist wie ein Standard-Webbrowser zu bedienen. Man ruft einfach die IP-Adresse der entsprechenden Messstelle auf. Möglich sind verschiedene visuelle Darstellungen auf dem Bildschirm (Bilder 4, 5, 6) oder auch Excel-Tabellen.
Die Programme erlauben die verschiedensten arithmetischen Berechnungen von einfacher Addition mehrerer Messgrößen bis hin zu komplexen statischen Auswertungen, darüber hinaus auch Bewertung und Überwachung in dem Sinne: Ist die Anlage in Ordnung oder wird irgendein Grenzwert über- und unterschritten? Komfortablere Versionen führen auch Trendberechnungen durch: Bei fortschreitender Annäherung an einen Grenzwert erscheint eine Frühwarnung („gelbe Karte“) vor dem eigentlichen Alarm, bei dem es möglicherweise schon zu spät sein kann („rote Karte“). Daraufhin können rechtzeitig korrigierende Maßnahmen ausgelöst werden, beispielsweise Abschaltung eines Verbrauchers oder Senkung der zugeführten Leistung, wo dies möglich ist. Auch in diesem Fall ist es wichtig, noch historische Daten zu haben, um die Vorgeschichte eines Alarms rückverfolgen zu können.
Die komplexeren Programme verarbeiten dann nicht nur technische Größen, sondern auch monetäre. In die finanzielle Analyse fließen die Kosten der Energie pro Prozess oder pro produzierte Menge ein, die Höhe der Einsparungen, Zuordnung zu einzelnen Kostenstellen usw. Sie erstellen automatisch Berichte und Dokumentationen, weitgehend standardisiert. In Großbetrieben, wo die Zahl der Messstellen in die tausende gehen kann, ist dafür eine topologische Unternehmensdarstellung wichtig, damit man die betreffende auch finden kann.
Schnell wachsendes Angebot
Die Zahl der Anbieter ist in den letzten Jahren ständig gestiegen. Zu unterscheiden sind hier reine Energieberater – oft Kleinstunternehmen mit nur einigen wenigen Mitarbeitern – zweitens Software-Anbieter, die mit Fremd-Hardware arbeiten, drittens Gesamtsystem-Lieferanten mit eigener Hard- und Software (s. Kasten Anbieter von Energiemanagementsystemen). Genaueres über die sehr unterschiedlichen Angebote ist den Webseiten zu entnehmen. Generell halten sie im internationalen Wettbewerb eine exzellente Position und haben sehr gute Exportchancen. Einige schicken ihre Mitarbeiter bis nach Fernost, um sie dort Schulungen in Energieeffizienz durchführen zulassen.
Wie schnell sich die Investition amortisiert, ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Lohnend ist ein EnMS praktisch immer, nicht nur rein monetär gesehen. Denn ein Unternehmen, das gegenüber der Öffentlichkeit nachweist, dass es sich in Richtung Energieeinsparung engagiert, steigert sein Ansehen. Ein Geschäftsführer, der noch zögert, sollte sich über die verschiedenen Förderungsmaßnahmen durch die KfW informieren. Einen weiteren positiven Effekt hat das fortgeschrittene Energiebewusstsein in Deutschland. Immer mehr Mitarbeiter beginnen aktiv mitzudenken und bringen nützliche Vorschläge ein.
Energieeinsparungen in der Größenordnung 20 % sind realistisch und in der Praxis schon vielfach erreicht worden. Und auch dabei muss es nicht bleiben. Je mehr Aufmerksamkeit auf das Thema fließt, desto größer werden auch die Erfolge
|
Anbieter von |
---|---|
abado: www.abado-energiemanagement.de Berg Energie: www.berg-energie.de econ solutions: www.econ-solutions.de (s. Elektronik Nr. 19/2013, S. 17) |
emsol: www.emsol-energiemanagement.de Ensys: www.ensys.de envidatec:www.envidatec.com, www.iso50001.de ERN: www.ern-energie.de eSight Energy: www.esightenergy. com IhrEnergiemanager: www.spaefv.de KEVAG: www.energiemanagementsystem.net Phoenix Contact: www.phoenixcontact.de sbc: www.saia-pcd.de |