Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) hat die Kosten für die Stromerzeugung der Erneuerbaren Energien mit denen der konventionell erzeugten Energie verglichen und beziffert. Fazit: die Erneuerbaren haben den preislichen Anschluss gefunden und werden noch billiger.
Die Forscher haben dazu die so genannten Stromgestehungskosten für ihren Vergleich herangezogen, also die Kosten für die Umwandlung einer Energieform in elektrischen Strom.
Diese Stromgestehungskosten liegen etwa für eine PV-Freiflächenanlage in Süddeutschland bei 8 Cent/kWh. Kleine PV-Dachanlagen in Norddeutschland kommen immer noch auf 14 Cent/kWh. Der durchschnittliche Preis für Haushaltsstrom liegt übrigens bei 29 Cent/kWh.
Bei der Windenergie liegen die Onshore-Anlagen mit Kosten zwischen 5 Cent/kWh und 11 Cent/kWh klar vor den Offshore-Anlagen mit 12 – 19 Cent/kWh. Und das obwohl die Windkraftanlagen auf dem Meer länger laufen als die an Land. Allerdings geben die Forscher zu bedenken, gibt es bei Onshore-Windkraft nur noch wenig Potential die Kosten zu senken.
Im Vergleich dazu kommt die Stromerzeugung aus Braunkohle auf Kosten von rund 5,3 Cent/kWh und aus Steinkohle auf 8 Cent/kWh. Darin eingerechnet sind z.B. die Volllaststunden, die Brennstoffkosten und die Preise für CO2-Zertifikate, die momentan jedoch sehr niedrig sind. Gas- und Dampfkraftwerke kommen auf rund 9,8 Cent/kWh.
Momentan sind die Kosten für die Erzeugung von Erneuerbaren Energien also etwas über den für Strom aus konventionellem Kraftwerken oder sogar gleichauf.
Das wird sich aber ändern. Für die Zukunft gehen die Forscher allerdings davon aus, dass die Kosten für die Erneuerbaren Energien weiter sinken und die für konventionelle Kraftwerke steigen. Das liegt zum Beispiel daran, dass sie mehr CO2-Zertifikate kaufen müssen und immer weniger Volllaststunden haben, da der Anteil von Wind- und Sonnenenergie weiter steigt. Onshore-Windkraft soll 2020 genausoviel kosten wie Strom aus Braunkohle. Für die Photovoltaik soll der Preis bis 2030 auf 6 bis 9 Cent/kWh fallen.