CTIA ist eine Organisation, die Anbieter von Telekommunikationsdiensten (Netzbetreiber), Hersteller und andere Unternehmen repräsentiert, die funkgestützte Daten- und Internetdienstleistungen unterstützen. Das Zertifizierungsverfahren der CTIA basiert auf einem umfassenden Qualitätssystem einschließlich Fertigungsüberwachung aller Systemkomponenten durch ein von CTIA autorisiertes Prüflabor, die so genannten CATLs (CTIA Authorized Test Lab). Gegenstand der Zertifizierung sind Zellen, Akkupacks, DC/DC- und AC/DC-Adapter, Mobilteil (Host) und zum Schluss das gesamte System. Zurzeit läuft die Zertifizierungs- beziehungsweise Registrierungsphase für die Einzelkomponenten. Die Zertifizierungsphase für das Gesamtsystem soll dieses Jahr im Frühjahr anlaufen. Neu ist die Betrachtung des Gesamtsystems mit Fehleranalyse, zwei Fehler im System beim Laden und ein Fehler beim Entladen, und dadurch resultierenden zusätzlichen Tests. Cetecom betreibt ein solches CATL und unterstützt den Hersteller beziehungsweise Vertreiber umfassend bei der CTIA-Zertifizierung.
Im Folgenden werden die wichtigsten Prüfungen an Akkus kurz beschrieben sowie weitere Angaben zum Prüfaufwand gemacht. Sicherheitstests an Lithiumakkus sind generell gefährlich. Bei Sicherheitsprüfungen kann es zur Explosion des Prüflings kommen, es können gefährliche Dämpfe oder Gase (Flusssäure und andere extrem giftige Verbrennungsprodukte) austreten, und es besteht Verbrennungsgefahr. Prüflabors müssen daher neben der entsprechenden Geräteausrüstung auch über Prüfräume mit Rauchabzug, Filteranlage, Klimatisierung und explosionssicherer Ausstattung verfügen. Löscheinrichtungen müssen für Metallbrand ausgelegt sein oder getrockneten Sand vorhalten. Pulver-, Wasser- oder Kohlendioxidlöscheinrichtungen eignen sich nicht, um brennende Lithiumakkus zu löschen. Da jederzeit mit einer Explosion eines Akkus zu rechnen ist, müssen die Gefahren vom Personal abgeschätzt werden können. Neben der fachspezifischen Ausbildung des Personals muss daher der langjährigen Erfahrung Beachtung geschenkt werden.
Grundsätzlich ist der Hersteller beziehungsweise Vertreiber dafür verantwortlich, ob alle in einer Prüfnorm beschriebenen Prüfungen durchlaufen werden sollen und ob diese das eigene Labor oder ein unabhängiges Labor seines Vertrauens durchführen soll. Nur im Falle eines Zertifizierungsverfahrens sind die dafür vorgegebenen Regeln zu beachten (z.B. Vollprüfung durch ein CATL im Rahmen des CTIA Battery Program). Für die Beauftragung eines akkreditierten Prüflabors spricht neben dem Zugang Bild 3: Quetschen eines Lithiumakkus mit 13 kN zur Zertifizierungskompetenz die Möglichkeit, das eigene Know-how mit dem spezifischen Expertenwissen des Prüflabors abzugleichen (Erfahrungsaustausch), um beispielsweise hohe Investitionskosten für eigene Labors zu vermeiden sowie sicherzustellen, dass der Prüfbericht auch wirklich normkonform ist.
Im Hinblick auf das Gefahrenpotenzial der Lithium-Ionen-Technik stellen die Sicherheitsprüfungen an Akkus einen wichtigen Bestandteil der Qualitätssicherung solcher Produkte dar. Dies unterstreicht die Tatsache, dass es dafür Zertifizierungssysteme gibt. Unter den Aspekten der technischen Kompetenz, der Ausstattung, der Servicequalität sowie der Marktkompetenz sollte ein geeignetes Prüflabor diese Prüfungen durchführen. (rh)