Sicherheitstechnische Prüfungen von Lithium-Ionen-Akkus

7. Mai 2009, 12:13 Uhr | Jürgen Sanetra
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Sicherheitstechnische Prüfungen von Lithium-Ionen-Akkus

Doch auch für alle anderen Produkte wird die Anwendung der zutreffenden Grund- und – soweit vorhanden – Produktstandards dringend empfohlen, selbst wenn keine CEKennzeichnung vorgeschrieben ist. Am Rande sei hier erwähnt, dass Akkupacks, die über eine Steuerelektronik verfügen, auch der EU-Richtlinie 2004/108/EG über die elektromagnetische Verträglichkeit genügen müssen und damit unter Umständen CE-kennzeichnungspflichtig sind.

Indirekt gibt es Anforderungen in den verschiedenen Produktnormen wie zum Beispiel in der EN 60950-1 (Einrichtungen der Informationstechnik – Sicherheit – Teil 1: Allgemeine Anforderungen, Abschnitte: 1.7.13, 2.1.1.1, 2.1.1.2, 2.1.1.8, 4.3.8) oder EN 60065 (Audio-, Videound ähnliche elektronische Geräte), Abschnitte 2.7.14, 4.3.11, 4.3.16, 5.4.1, 7, 8.4, 9.2, 14.10). Hier wird das Akkusystem im normalen Betrieb und bei nur einem Fehler betrachtet.

Weltweit gelten UN-Transportvorschriften (»Transport of Dangerous Goods«, Manual of Tests and Criteria, ST-SG-AC10-11 Abschnitt 38.3: Lithium Batteries). Hier werden Tests beschrieben, die während des Transportes von Lithiumakkus vorkommen können wie Simulation von Höhenlagen, extreme Temperaturschwankungen, Vibration, Schock, externe Kurzschlüsse oder extreme Schläge (9,1 kg).

Batterienormen und weitere Richtlinien

Für verschiedene Akkutypen gibt es spezifische Normen. Tabelle 1 gibt eine kurze undatierte Übersicht über wichtige Batterienormen und Richtlinien für Lithiumakkus. In den USA gelten die in der Tabelle aufgeführten UL-Normen, für Li-Ion-Akkus also insbesondere die UL 1642 und UL 2054. Einige Netzbetreiber in den USA fordern für die in Mobiltelefonen eingesetzten Akkus die »CTIA Certification Requirements for Battery System Compliance to IEEE 1725« [3]. Diese Anforderungen sind grundsätzlich freiwillig. Für USA und Kanada gilt nach wie vor die Zulassung durch so genannte NRTLs (Nationally Recognized Testing Laboratory). Die Zulassung von Produkten erfolgt durch ein durch die OSHA (U.S. Department of Labor Occupational Safety & Health Administration) akkreditiertes Prüflabor, gefolgt von einer Fertigungsüberwachung des Produktes. Das »CTIA Battery Safety Program« ist also eine Art Pflichtenheft der Netzbetreiber und soll verhindern, dass unsichere Lithiumakkusysteme auf den US-Markt kommen.

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Tabelle 1: Batterienormen und weitere Richtlinien im Überblick

  1. Sicherheitstechnische Prüfungen von Lithium-Ionen-Akkus
  2. Sicherheitstechnische Prüfungen von Lithium-Ionen-Akkus
  3. Sicherheitstechnische Prüfungen von Lithium-Ionen-Akkus
  4. Technische Überprüfung
  5. Jürgen Sanetra

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