Roth & Rau

»Die nächsten zwei Jahre werden etwas holprig«

29. April 2009, 18:19 Uhr | Katrin Ahr
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Fortsetzung des Artikels von Teil 2

»Die nächsten zwei Jahre werden etwas holprig«

Befürchten Sie denn, dass die solare Wertschöpfungskette langfristig nach Asien abwandern könnte?

Das kann man nicht ausschließen, doch würde ich mich dabei nicht auf Asien beschränken. Die Entwicklung, die sich da in Zukunft abzeichnen könnte, ist eine Verlagerung der Produktion hin zu den Absatzmärkten. Und diese Absatzmärkte liegen langfristig nicht in Sachsen, sondern beispielsweise im Nahen Osten, Osteuropa und Asien. Das sind sonnentechnisch gute Zukunftsmärkte. Der Grund für ein solches Abwandern ist die Kostenfrage: Je näher man am Absatzmarkt ist, desto kostengünstiger kann man produzieren.

Wird dieses Abwandern Ihrer Meinung nach die gesamte Wertschöpfungskette betreffen oder nur Teile davon?

Vor allem bei der Modulfertigung ist eine Verlagerung hin zum Absatzmarkt sinnvoll – die Gründe liegen auf der Hand: Solarmodule sind große sperrige und erschütterungsempfindliche Produkte und der Transport ist kostspielig. Die Zellenfertigung ist meiner Meinung nach ein Grenzfall. Und die Materialproduktion wird in Zukunft dort ablaufen, wo energietechnisch günstige Bedingungen herrschen, sprich wo der Strom günstig ist.

Sie meinen, die Nähe zum Absatzmarkt und nicht etwa die billigen Löhne könnten der Grund für ein Abwandern der Photovoltaik-Produktion ins Ausland sein?

Es mag ein bisschen von Beidem sein, doch je automatisierter eine Fertigung abläuft, desto weniger Einfluss hat die Lohnstruktur vor Ort. Und mittlerweile hat man auch in China erkannt, dass ein gewisses Maß an Automatisierung notwendig ist, um die Qualität eines Produkts zu halten. Und solange das so ist, ist es nicht sinnvoll, die gesamte Fertigung nach China zu verlagern.

Wie schätzen sie die Zukunft von Roth & Rau ein?

Wir sind optimistisch, was die Zukunft der Photovoltaikindustrie angeht. In den nächsten zwei Jahren wird es für die gesamte Solarindustrie etwas holprig werden, doch langfristig ist die Photovoltaik eine tragende Säule bei der Energieversorgung der Zukunft.


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